Villeroy & Boch (WKN: 765723) hat gute Geschäftszahlen für 2011 präsentiert, doch der verhaltene Ausblick sorgt etwas für Ernüchterung. Demnach erwarte das Management für 2012 aufgrund des relativ verhaltenen Jahresstarts (Umsatzwachstum Jan-Feb: 1%) nur ein leichtes Umsatzwachstum auf 750 Mio. EUR bis 760 Mio. EUR. In den Folgejahren solle das Wachstum bei durchschnittlich 5% liegen. Die Ergebnisguidance sei mit +/- 15% (Wachstum ggü. 2011) sehr vage geblieben. Entsprechend dürfte das EBIT ohne Sondereffekte bei ca. 24 Mio. Euro bis 32 Mio. Euro liegen.
Doch gerade die Sondereffekte in Form von Grundstücksveräußerungen in Luxemburg und Schweden, die in den nächsten 2 bis fünf Jahren abgewickelt sein sollen, bringen Feuer in die Aktie, weil mit der Hebung erheblicher Bewertungsreserven zu rechnen ist und ggf. mit entsprechenden Ausschüttungen an die Aktionäre, nachdem kürzlich bereits die Dividende für 2011 auf 0,40 EUR verdoppelt wurde. Wie die Tagesordnung für die HV zeigt, will sich V&B sogar die Möglichkeit einräumen lassen, die selbst gehaltenen 1,68 Mio. eigenen Aktien als Sachdividende ("Gratisaktien") ausschütten zu können. Somit hat die Aktie fundamental einiges zu bieten. Nach einem EPS von 0,72 EUR in 2011 rechnet BÖRSE ONLINE unter konservativer Betrachtung mit 0,85 EUR in 2012. Für 2013 liegt die Schätzung derzeit bei 1,05 EUR. Daraus errechnet sich ein 2013er-Kurs-Gewinn-Verhältnis von 7,8. Auf Basis der Prognosen von Montega, bei der ein jährlicher Immobiliengewinn von zehn Mio. EUR für die nächsten vier Jahre unterstellt wird, kostet der Titel sogar nur das 3,8fache der 2013er-Schätzungen.
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