Reinhold Gagels "Wie man eine Bilanz liest" ist eines dieser Bücher, von denen man nicht zugeben sollte, sie zu kennen. Denn Fachleute rümpfen die Nase, weil es sich hierbei nicht um ein klassisches Studienbuch mit entsprechendem Tiefgang handelt, sondern um ein praxisorientiertes Buch für Einsteiger.
Gagel vermittelt auf leicht bekömmliche Art und Weise, was man wo in einer Bilanz findet, wie eine Gewinn- und Verlustrechnung aussieht und welche Informationen sie enthält. Kurz und prägnant werden die wichtigsten Positionen erläutert und mit einfachsten Buchungssätzen die Auswirkung von Geschäftsvorfällen auf die Bilanz veranschaulicht. Tiefgreifende Kenntnisse vom Buchungs- und Bilanzierungsrecht sind keine Voraussetzung, um mit diesem Buch den Einstieg in die ansonsten eher trockene Materie zu wagen.
Hat man das Buch bis zum Ende gelesen, ist man in der Lage, die wichtigsten Fachbegriffe und Zusammenhänge einer Bilanz verstehen und nachvollziehen zu können. Das vermittelte Wissen reicht für die grobe Analyse eines Geschäftsberichtes allemal; möchte man die einzelnen Positionen gezielt hinterfragen, sollte man sich allerdings tiefer gehender Literatur zum Thema Bilanzierungsrecht widmen. Und zu der darf man sich dann auch ohne schlechtes Gewissen öffentlich bekennen... ツ
Titel: "Wie man eine Bilanz liest"
Autor: Reinhold Gagel
Seiten: 176 Seiten
Verlag: FBV
Auflage: Juni 2020
ISBN-10: 3959723474
••• Überarbeite Fassung eines Artikels aus Januar 2012
Wenn ich noch einen weiteren Tipp geben darf: Das Buch von Pike "Why do stocks go up and down" erklärt Bilanz-, Einkommens- und Cashflow-Statements sehr anschaulich und stellt einen tollen Bezug zwischen Zahlenwerk und Investieren her - ist m.E. eins der besten derartigen Bücher...
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