US-Präsident Donald Trump hat die Europäer als Schmarotzer bezeichnet und erklärt, die EU habe die USA sehr schlecht behandelt. Er treibt den Bruch mit der EU voran, will Strafzölle auf die wichtigsten Exportgüter der EU verhängen und die USA aus der NATO führen. Europa bleibt sich selbst überlassen. Nicht ganz Europa, denn mit Putins Russland sucht er die Annäherung. Für Europa ist das eine Zeitenwende.
Jamie Dimon, CEO der US-Großbank JPMorgan Chase, brachte es auf den Punkt: "Ich bin nicht dafür, Verbündete schlecht zu behandeln. Aber eine kleine Schocktherapie ist nicht schlecht. Ich meine, Europa muss sich besser verteidigen, und es muss seine Wirtschaft besser in Ordnung bringen. Ihr BIP ist von 95 % des amerikanischen auf 65 % gesunken. Und das lag an der politischen Führung. Es lag an der Bürokratie, der Inflexibilität des Arbeitsmarkts, der Unfähigkeit, die EU zu vollenden: das Fehlen eines gemeinsamen Marktes, das Fehlen einer Kapitalmarktunion, das Fehlen einer Bankenunion. Und das lähmt ihre Wirtschaft und ihre Fähigkeit, für ihre Bürger zu sorgen."
Die EU und Deutschland im Speziellen müssen sich auf sich selbst besinnen, auf ihre Stärken. Und sie müssen ihre Schwächen abstellen und wieder wettbewerbsfähiger werden. Dazu hätte es keines Trumps bedurft, aber er ist nun einmal Realität. Und der müssen sich alle stellen.
Aus Anlegersicht bedeutet dies, dass der globale Freihandel ins Stottern gerät, dass Protektionismus und kurzfristige, teilweise spontane Eingriffe in Handels- und Wirtschaftsbeziehungen zum üblichen Rüstzeug der Politik werden. Und die Konsequenz hieraus ist, dass die Unsicherheit zunimmt, während Verlässlichkeit schwindet.
Man sollte daher auf Unternehmen setzen, die sich am besten auf solche opportunistischen Rahmenbedingungen einstellen und sich in jeder Lebenslage gut behaupten können. Quality Investing is king! Alles andere birgt (zu) hohe Risiken.
Alles Gute für euer Geld!
Michael C. Kissig
Dazu passt auch ein Zitat von Charlie Munger: "Beim Investieren geht es darum, grossartige Unternehmen zu finden und dann auf seinem Hintern zu sitzen." Man könnte ergänzen: Besonders in Krisen und Umbruchsituationen, zahlt sich die Qualität des Unternehmens, des Managements under Bilanz doppelt und dreifach aus.
AntwortenLöschenSorry, das kann ja nur maximal die Hälfte der Notwendigkeiten bedeuten. Natürlich braucht es auch einen politischen Wandel. Die genannten Unternehmen werden nämlich vor allem erst einmal eines tun: aus Europa verschwinden. Da hilft uns auch nicht, wenn wir in sie investieren.
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