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Artikel aus "Der Nebenwerte Investor" Ausgabe 2/2025 vom 04.02.2025
Aktien in dieser Ausgabe: CHAPTERS GROUP, Friedrich Vorwerk, 2G Energy, All for One, Formycon
Friedrich Vorwerk baut Deutschlands Energiewende-Infrastruktur
Nicht erst, seit Deutschland auf billiges russisches Erdgas verzichtet, muss die Energie-Infrastruktur um- und ausgebaut werden. Das Gasnetz wird perspektivisch überflüssig, ein Wasserstoffnetz soll als teilweise Alternative her und das heutige Stromnetz kann nicht einmal ansatzweise die Anforderungen an E-Mobilität und stromfressende KI-Rechenzentren erfüllen. Und auch für die politisch gewollte Hinwendung zur Nahwärmeversorgung benötigt Deutschland flächendeckend Wärmenetze. Eine Generationenaufgabe und die Friedrich Vorwerk Group setzt sie um.
Energiewende als Geschäft
Die Friedrich Vorwerk Group SE ist ein im Niedersächsischen Tostedt ansässiger Anbieter von Energietransport- und Transformationsinfrastruktur für den Gas-, Strom- und Wasserstoffmarkt.
Die Tätigkeiten gliedern sich in fünf Geschäftsbereiche. Unter Engineering werden Lösungen für den Bau von Energienetzen bis hin zur Verfahrenstechnik und modernsten Konzepten für das intelligente Infrastrukturmanagement von Anlagen angeboten.
Energy Grids sind die Energienetze. Der Geschäftsbereich bietet Lösungen für den Bau von Pipelines für den Transport von Erdgas, Wasserstoff, Fernwärme und Wasser sowie den Bau von Strom-Erdkabeln.
Beim Anlagenbau geht es um maßgeschneiderte Anlagenbaulösungen von einzelnen Komponenten bis hin zu umfänglichen Anlagen für die Behandlung und die Verarbeitung von Erdgas, Wasserstoff, Biogas, Strom, Wärme und Wasser. Es werden hocheffiziente und verlässliche Lösungen von der Gasdruckregelung und -messung, über Biogasaufbereitung bis hin zu vollständigen Elektrolyseuren für die Wasserstoffherstellung angeboten.
Service & Betriebsführung steht für ein umfassendes Spektrum an Services und die vollständige Betriebsführung rund um Energienetze und Anlagen. Dank der starken Präsenz mit 15 Standorten in Deutschland und mehr als 1.800 Mitarbeitern deckt Friedrich Vorwerk von klassischen Wartungs- und Instandhaltungsservices über Inspektions- und Erweiterungsdienstleistungen bis hin zur Betriebsführung einzelner Anlagen oder vollständiger Energienetze alle Leistungen ab.
Als vollintegrierter Lösungsanbieter liegt Friedrich Vorwerks Stärke in der Umsetzung komplexer Energieinfrastrukturprojekte. Somit bietet man seinen Kunden neben der Umsetzung von Einzelprojekten die schlüsselfertige Umsetzung von Energienetz- und Anlagenbauprojekten als Turnkey-Lösung an. In enger Zusammenarbeit mit den Auftraggebern übernehmen wir alle erforderlichen Leistungen, von der Machbarkeitsstudie über die komplette Genehmigungsplanung, die schlüsselfertige Bauausführung bis hin zum störungsfreien Betrieb. Bei Angeboten dieser Art steht die ganzheitliche Betrachtung eines Projektes im Vordergrund mit dem Ziel, komplexe Vorhaben unter Beachtung der Wirtschaftlichkeit optimal und fristgerecht zu realisieren.
Konzernstruktur und treibende Kräfte
Das Unternehmen bietet seinen Kunden Lösungen aus einer Hand und zu diesen gehören nicht selten Staaten oder Behörden mit nationalen oder internationalen Projekten. Doch hinter Friedrich Vorwerk verbirgt sich eine ganze Unternehmensgruppe aus Firmen, die in den letzten Jahren durch Übernahmen entstanden ist. Maßgeblicher Treiber hinter Deutschlands führendem Energienetzbauer ist Großaktionär MBB SE.
Die Berliner Mittelstandsholding MBB hatte Mitte 2019 im ersten Schritt 60 % an der Friedrich Vorwerk KG übernommen, die dann selbst Ende November des gleichen Jahres 100 % der Anteile an der Bohlen & Doyen Bau GmbH sowie der Bohlen & Doyen Service & Anlagentechnik GmbH erwarb. Als Konzernmutter fungiert die Friedrich Vorwerk Group SE, die von MBB im Frühjahr 2021 an die Börse gebracht wurde.
Die Friedrich Vorwerk Group SE & Co. KG ist der Kopf des operativen Geschäftes der Unternehmensgruppe; hier laufen alle Fäden zusammen.
Die Bohlen & Doyen Bau GmbH ist ein führender Anbieter im Bereich des Pipeline-, Kabel- und Anlagenbaus für Gas- und Stromnetze und Spezialist für den Wasserbau und die Horizontalbohrtechnik.
Die EAS Einhaus Anlagenservice GmbH ist ein Rohrbauunternehmen mit Sitz im Emsland. Die 2001 durch die Geschäftsführer Detlef Einhaus und Jürgen Dove gegründete Firma ist seit 2018 Teil der Friedrich Vorwerk Unternehmensgruppe und an ihrem Hauptsitz in Geeste sind die Kompetenzen in der Edelstahlverarbeitung gebündelt.
Die EUROPEAN PIPELINE SERVICES GmbH führt Festigkeits- und Dichtheitsprüfungen an allen Rohrleitungen und Anlagen der Versorgungswirtschaft und chemischen Industrie durch.
Das Unternehmen war Mitte 2012 von den Gesellschaftern der EAS Einhaus Anlagenservice GmbH und der Friedrich Vorwerk KG gegründet worden.
Die GOTTFRIED PUHLMANN GmbH gehört seit 2021 zum Konzern. Das traditionsreiche Familienunternehmen ist ein namhafter Anbieter von Energieinfrastruktur mit Schwerpunkten auf Kabelbau, Straßenbau und Fernwärme und zählt viele regionale und überregionale Netzbetreiber sowie Versorger zu seinem Kundenkreis.
Ebenfalls seit 2021 ist die KORUPP GmbH Teil der Unternehmensgruppe. Sie ist einer der führenden Anbieter für das Kathodische Korrosionsschutzverfahren (KKS) an Erdöl- sowie Erdgasleitungen, Tankanlagen, Kompressorstationen und Stahlbetonbauwerken.
Die VORWERK Pipeline- und Anlagenservice GmbH wurde bereits 2001 gegründet, um die Serviceaktivitäten der Unternehmensgruppe in einer Firma zu bündeln. Hier ist auch die MESA Gesellschaft für Elektrotechnik mbH aufgehängt, die Friedrich Vorwerk 2018 übernommen und damit ihre Kompetenzen im Bereich elektronische Mess-, Steuer- und Regeltechnik erweitert hat.
Die VORWERK-ASA GmbH hat sich auf den Rohrleitungs- und Anlagenbau in den Industriezentren des Ruhrgebietes konzentriert, wo einige der größten Übertragungsnetzbetreiber mit einer besonders hohen Netzdichte angesiedelt sind. Gegründet wurde das Unternehmen nach der Übernahme der ASA Gesellschaft für Schweißarbeiten und Rohrleitungsbau GmbH in Herne im Jahre 2001.
Im Jahre 2019 akquirierte die Friedrich Vorwerk Unternehmensgruppe die Energy & Environment Engineering (EEE) zur Erweiterung des Technologieportfolios für spezialisierte Durchflussmessung, die seitdem eigenständig unter der VORWERK-EEE GmbH weiterfirmiert.
Maßgeblicher Treiber hinter der Friedrich Vorwerk Gruppe ist Großaktionär MBB SE, der 49,9 % der Anteile hält und das Unternehmen daher in seiner eigenen Bilanz voll konsolidiert. Vorwerk-CEO Torben Kleinfeld hält über seine ALX Beteiligungsgesellschaft inzwischen 18,75 % der Anteile und hat kürzlich einige weitere Aktien über die Börse zugekauft. Daneben ist Mondrian Investment Partners mit 4,92 % beteiligt, so dass der Streubesitz 26,36 % ausgewiesen wird.
Fluch und Segen der Börsennotierung
Die Energiewende wurde von der Ampel-Bundesregierung ebenso befeuert wie von der ersten EU-Kommission unter Ursula von der Leyen mit dem "Green Deal". Anstelle des russischen Erdgases, das uns durch Pipelines erreichte, bezieht Deutschland inzwischen zunehmend LNG über stationäre und mobile Terminals. Und bei vielen dieser Terminals war und ist Friedrich Vorwerk maßgeblich bei Planung und Realisierung beteiligt.
Da sollte man meinen, dass die vollen Auftragsbücher die Kassen immer klingeln lassen. Doch dem ist nicht so. Auch unter großem politischen Druck während der Energiekrise Ende 2022 nahm Friedrich Vorwerk viele zeitkritische Aufträge an, die dann auch aufgrund von Lieferengpässen und Personalknappheit nicht auskömmlich abgerechnet werden konnten und so im Jahr 2023 für erhebliche Verluste sorgten. Das kann man auch an der Aktienkursentwicklung ablesen.
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Quelle: wallstreet-online.de |
Volle Auftragsbücher, starke Geschäftszahlen
Maßgeblich für die Erholung sind die starken Auftragseingänge der letzten zwei Jahre, die inzwischen auch wieder mit auskömmlichen Margen bedient werden, so dass das Unternehmen wieder schwarze Zahlen schreibt.
So erzielte Friedrich Vorwerk nach ersten Hochrechnungen im Geschäftsjahr 2024 einen Umsatz von über 495 Mio. Euro bei einer EBITDA-Marge von rund 16 %. Damit übertraf man die Prognosen deutlich, was vor auch am starken vierten Quartal mit einer erneuten signifikanten Umsatz- und Ergebnissteigerung lag.
Der Umsatz liegt mit voraussichtlich mehr als 155 Mio. Euro weit über dem Vorjahresniveau von 98,2 Mio. und das operative Ergebnis (EBITDA) wird mit rund 30 Mio. Euro im Quartal deutlich mehr als doppelt so hoch ausfallen wie im Vorjahr, als es lediglich 11,6 Mio. erreichte. Aufgrund des außerordentlich starken Schlussquartals soll der Umsatz im Gesamtjahr 2024 voraussichtlich über 495 Mio. Euro liegen und das EBITDA wird sich nach vorläufiger Einschätzung des Vorstands auf rund 80 Mio. Euro belaufen, was einer Marge von rund 16 % entspricht.
Damit wird das Unternehmen die zuletzt veröffentlichte Prognose von 430 bis 460 Mio. Euro Umsatz bei einer EBITDA-Marge von 14 bis 15 % deutlich übertreffen.
Die hervorragende Geschäftsentwicklung spiegelt sich auch in einer historisch starken Kapitalausstattung wider. Der Finanzmittelbestand zum 31.12.2024 betrug 176,6 Mio. Euro und überstieg den Vorjahreswert von 58,6 Mio. damit um satte 118 Mio. Euro. Die Nettoliquidität zum Jahresende betrug 154,3 Mio. Euro nach 42,1 Mio. im Vorjahr und bildet gemeinsam mit der deutlich gestiegenen Mitarbeiterzahl von 1.948 (Vorjahr: 1.695) eine hervorragende Basis für die Fortsetzung des eingeschlagenen Wachstumskurses
Heftiger Auftragseinbruch
Skeptisch könnte man auf den Auftragseingang blicken, denn dieser ist von 2023 auf 2024 massiv gesunken. Doch dies ist kein Grund zur Panik, denn in 2023 war er um 186 % in die Höhe geschossen, wobei alleine Deutschland größtes Netzprojekt „Korridor A“ 600 Mio. Euro beisteuerte. Der 2024er Wert zeigt also lediglich eine Normalisierung an und per Ende September lag der Auftragsbestand mit 1,178 Mrd. Euro um 12 % über dem Vorjahreswert.
Anschließend gab es weitere große Auftragseingänge. So erhielt Friedrich Vorwerk im November vom Transportnetzbetreiber Open Grid Europe als Teil einer Arbeitsgemeinschaft den Großauftrag für die Realisierung eines von zwei Baulosen der Erdgastransportleitung EWA. Die Beauftragung für den rund 24 km langen Abschnitt umfasst ein Gesamtvolumen im hohen zweistelligen Millionenbereich und wird von einer gleichberechtigten Arbeitsgemeinschaft, bestehend aus der FRIEDRICH VORWERK Group (Friedrich Vorwerk und Bohlen & Doyen) sowie der österreichischen HABAU Group (PPS Pipeline Systems und HABAU) umgesetzt.
Die geplante unterirdische Erdgastransportleitung EWA verläuft zwischen dem Erdgasspeicher in Etzel und der Verdichterstation in Wardenburg. Sie transportiert auf rund 60 km Länge Erdgas vom LNG-Terminal in Wilhelmshaven in das deutsche Ferngasnetz. Die ersten Arbeiten sind bereits aufgenommen worden, die Inbetriebnahme ist für Ende 2025 vorgesehen. Die Leitung bildet den ersten Abschnitt der geplanten Versorgungsleitung Etzel-Wardenburg-Drohne.
Der zweite, direkt anschließende Abschnitt von Wardenburg in Niedersachen nach Drohne in Nordrhein-Westfalen (WAD) umfasst eine Länge von rund 90 km und soll unmittelbar nach Fertigstellung der EWA bis Ende 2026 realisiert werden. Auch hier erhielt Friedrich Vorwerk als Teil der Arbeitsgemeinschaft den Großauftrag für die Realisierung eines von drei Baulosen der Erdgastransportleitung. Die Beauftragung für den 36 km langen Abschnitt umfasst ein Gesamtvolumen im knapp dreistelligen Millionenbereich.
Die gesamte Versorgungsleitung Etzel-Wardenburg-Drohne leistet einen wichtigen Beitrag zur nachhaltigen Versorgungssicherheit Deutschlands sowie zur Energiewende, da sie bereits für den Transport von Wasserstoff ausgelegt ist.
Angesichts der Notwendigkeit der Anbindung zahlreicher neuer Gaskraftwerke an das bestehende Erdgasnetz sowie der geplanten Realisierung des insgesamt 9.040 km langen Wasserstoff-Kernnetzes befinden sich aktuell eine Vielzahl unterschiedlicher Neu- und Umbaumaßnahmen seitens der Gas-Fernleitungsnetzbetreiber in der Planung und drängen zeitnah in die Umsetzung. Aufgrund ihres breiten Leistungs- und Technologieportfolios sowie jahrzehntelanger Erfahrung im Bereich des qualifizierten Pipelinebaus erwartet Friedrich Vorwerk künftig eine weiterhin starke Nachfrage in diesem Bereich.
Bullcase vs. Bearcase
Friedrich Vorwerk hatte ein Kostenproblem und damit sein Etikett "Energiewendegewinner" verspielt. Dabei ist die Dekarbonisierung unserer Gesellschaft kein Spurt sondern ein Marathon, auch wenn sie unter Donald Trump in den USA nun wieder massiv Gegenwind bekommt.
Europa steht vor großen Herausforderungen im Umbau der Energienetzinfrastruktur und nur wenige Unternehmen sind in der Lage, solche großen Projekte zu stemmen. Friedrich Vorwerk, die gerne auch mal als "Tiefbuddler" verspottet werden, gehört zweifelsfrei dazu. Dreh- und Angelpunkt bleiben die Margen. Hier hat man kräftig Lehrgeld bezahlt und in 2024 das Ruder beeindruckend herumgerissen.
Und mit der finanziellen Power von Großaktionär MBB im Rücken und der eigenen üppig dotierten Kriegskasse dürften auch weitere Zukäufe auf der Wunschliste stehen, um die Unternehmensgruppe weiter auszubauen.
Fazit
Die Auftragsbücher füllen sich weiter bei Friedrich Vorwerk und das war eine Zeit lang ein echtes Problem. Doch man hat sein Kostenproblem in den Griff bekommen und kann seine Margen wieder und weiter ausbauen. Seitdem bedeutet Umsatzwachstum auch wieder Gewinnwachstum und das ist seit jeher der stärkste Treiber auch für den Aktienkurs. Der hat sich nach dem starken Einbruch auf unter 10 Euro in den letzten zwei Jahren prächtig entwickelt und dies sollte auch künftig weiter anhalten analog zu den Erfolgen im operativen Geschäft.
Nicht nur CEO Kleinfeld kauft auf diesem Kursniveau nach und wittert weitere Chancen…
Die 4 wichtigsten Dinge, die man über Friedrich Vorwerk wissen muss
- Friedrich Vorwerk plant und baut die Energienetze der Zukunft, sowohl im Strombereich als auch zunehmend im Bereich Wasserstoffinfrastruktur sowie LNG.
- Die Projekte sind oft mehrjährig und es kann zu Verzögerungen kommen mit entsprechend negativen Folgen für Umsatz- und Gewinne.
- Die Auftragsbücher sind prall gefüllt, immer mehr Geld fließt in den Sektor, es winken Förderprogramme. Die Margen sind wieder auf Kurs und man verdient ordentlich Geld.
- Die üppig dotierte Kriegskasse kann für Zukäufe genutzt werden, doch aktuell liegt der Fokus auf der Wiedergewinnung der Profitabilität.
Disclaimer: Habe Friedrich Vorwerk, MBB auf meiner Beobachtungsliste und/oder im Depot/Wiki.
Michael, wie sieht Dein Seitenblick auf MBB aus? Du hattest die schon im Depot und ich meine, dass die auf Deiner aktuellen Beobachtungsliste stehen.
AntwortenLöschenWenn ich mir den Kursverlauf anschaue, dann hat hier MBB mit seiner 60%igen Beteiligung an FVW seit August 2024 den Aufschwung von FVW nicht mitgemacht.
Die im Jan 2025 gemeldeten Zahlen waren - auch Dank FVW - hervorragend und das Management geht von weiterem Wachstum aus und kauft eigene Aktien zurück.
Würde sich unter diesen Gesichtspunkten nicht ein Einstieg/Aufstockung von MBB aufdrängen?
Vielen Dank
Konrad
Moin Konrad,
LöschenMBB ist leider nicht nur Friedrich Vorwerk, sondern man hat auch einen hohen Automotive-Anteil im Konzern mit Aumann und Delignit. Und genau das ist der Grund, weshalb ich MBB aktuell nicht wirklich sexy finde. Die Branche ist total im Umbruch und nachdem irgendwie alle all in gegangen sind bei E-Mobilität schalten die Autohersteller nun reihenweise in den Rückwärtsgang oder nehmen zumindest stark den Fuß vom Gas. Planbarkeit wird im dem Sektor kleingeschrieben und damit wird die hohe Fehlerquote bei gleichzeitig sinkender Fehlertoleranz anhalten. Man kann hier auf bessere Zeiten und höhere Kurse spekulieren, aber absehbar und damit solide investierbar erscheint mir die Branche nicht zu sein. Daher bleibe lieber ich am Seitenrand.