Die Top-Werte meines Investmentdepots veröffentliche ich jeweils zum Quartalsende in meinen Investor-Updates und meine Beobachtungsliste aktualisiere ich wöchentlich.
Ergänzend gebe ich heute eine kurze Übersicht zu den Werten, die in der letzten Woche mein Investmentdepot am stärksten bewegt haben. Dabei geht es um alte Bekannte und neue Liebschaften. Und es gibt die eine oder andere Überraschung...
Diese Werte in meinem Depot verzeichneten in der vergangenen Börsenwoche die stärksten Ausschläge:
📈 Almonty Industries +68,0 %
📈 Costco +7,0 %
📈 PJT Partners +6,3 %
📈 Texas Pacific Land +4,4 %
📉 PayPal -12,3 %
📉 KKR -10,7 %
📉 SoFi Technologies -5,9 %
📉 Rheinmetall -4,1 %
📉 Apollo Global Management -4,0 %
📉 Ares Management -3,5 %
Es war die eine weitere Woche der heftigen Einschläge und doch kam mein Depot am Ende erneut mit einem blauen Auge davon. beinahe unverändert ins Wochenende. Die Earnings Season läuft auf Hochtouren und die Anleger strafen jede noch so kleine Unwucht ab und schmeißen die Aktien aus ihren Depots. Ein gutes Zeichen, denn der Mangel an Euphorie legt die Basis für unspektakuläre weitere Kurssteigerungen abseits von gieriger Übertreibung. Und so setzte sich das FinTech-Massaker mit PayPal fort, die Alternativen Asset Manager Apollo, Ares und KKR kamen unter die Räder und auch Amazon wurde nach Rekordzahlen abverkauft. Eigentlich hat nur PJT Partners die Börse wieder restlos von sich überzeugt, aber davon nimmt kaum jemand Notiz. Aber das stört mich nicht. Und dann musste auch noch der Rüstungssektor Federn lassen, weil Elend Murks mit seiner Kahlschlagtruppe DOGE (Department of Gouvernment Efficiency) sich auf Geheiß von Don Trump nun auch den Rüstungsetat vornehmen und möglichst drastische Kostensenkungen vornehmen soll. Das belastet natürlich die vom größten Wehretat der Welt abhängigen Rüstungsfirmen und auch Rheinmetall kann sich dem nicht entziehen, obwohl man den dritten milliardenschweren Digitalisierungsauftrag von der Bundeswehr erhalten hat und so das Auftragspolster weiter kräftig hochgerüstet wird.
Nun aber einige Earnings Quickchecks zu meinen Depotwerten.
Amazon bleibt auf Rekordkurs - aber das reicht wohl nicht
Amazon hat sehr starke Zahlen für das 4. Quartal 2024 präsentiert und wird nun den weltgrößten Einzelhändler Walmart beim Umsatz überholen!
Die Umsätze legten um 10 % auf 187,8 Mrd. USD zu, wobei die global führende Cloudsparte AWS im Jahresvergleich um 19 % auf 28,8 Mrd. zulegte bei einem Betriebsergebnis von 10,6 Mrd. USD; die EBIT-Marge liegt bei sehr starken 37 % und macht AWS zur Cashcow im Amazon-Konzern. 2014 lag der Umsatz noch bei 1,8 Mrd. USD und ist mit durchschnittlich 37 % pro Jahr gewachsen. Mit einer "annualisierten Runrate" von 118 Mrd. USD erzielt AWS auf Standalone-Basis mehr Umsatz als 486 der S&P 500-Unternehmen.
Im Gesamtjahr 2024 verbuchte Amazon 633 Mrd. USD an Umsätzen. 247 Mrd. davon entfielen auf den Onlinehandel und generierten seit 2014 eine durchschnittliche Wachstumsrate (VAGR) von 13,7 %. Zweitgrößter Brocken sind die Third-Party-Seller mit 156 Mrd. USD Umsatz bei 29,5 % CAGR vor AWS mit 108 Mrd. USD und einer CAGR von 36,9 %. Auf Platz vier folgt Advertising, wo Amazon Google und Facebook immer näher kommt und stark wächst; 2024 verbuchte Amazon hier 56 Mrd. USD Umsatz bei einer CAGR von 34,8 %. Die Subscription Services (Prime) steuern 44 Mrd. USD zum Umsatz bei und wachsen seit 2014 mit einer CAGR von 32 % und das Schlusslicht bilden die physischen Stores mit 21 Mrd. USD und einem CAGR von 20,3 %.
Amazon wächst also weiter stark und das mit zunehmender Profitabilität. So erhöhte sich das operative Ergebnis in Q4/24 um mehr als 60 % auf 21,2 Mrd. USD und der Nettogewinn verdoppelte sich annähernd auf 20,0 Mrd. USD, während der Gewinn je Aktie im Verglich zum 4. Quartal 2023 um 86 % auf 1,86 USD wuchs.
Der Free Cashflow stieg in den letzten 12 Monaten um 4 % auf 38,2 Mrd. USD und unterstreicht Amazons zunehmende Fähigkeit zur Cash-Generierung. Allerdings liegt der Wert deutlich unter seinen eigentlichen Möglichkeiten, denn Amazon hat angekündigt, auch in 2025 weiter enorm in KI-Rechenzentren und AWS zu investieren - die Ausgaben hierfür sollen auf 100 Mrd. USD anwachsen. Und das treibt Anlegern Sorgenfalten auf die Stirn, auch wenn Amazon sich hier nur in die Riege der Hyperscaler einreiht neben Microsoft, Alphabet (Google), Meta usw. Nvidia wird also auch im nächsten Jahr noch massiv von der hohen Nachfrage nach seinen Hochleistungs-KI-Chips profitieren, allerdings arbeiten die meisten von seinen Großkunden an eigenen KI-Chips. Amazon setzt hierbei auf seinen kürzlich eingeführten Chip "Trainium 2" und CEO Andy Jassy führte hierzu aus: Trainium 2 sind zusammen mit EC2-Instanzen in der Regel 30 bis 40 % günstiger als andere aktuelle GPU-betriebene Instanzen von Nvidia. Mehrere technisch versierte Unternehmen wie Adobe, Databricks, Poolside und Qualcomm haben in ersten Tests mit Trainium 2 beeindruckende Ergebnisse erzielt. Das ist auch der Grund, warum Anthropic seine zukünftigen Frontier-Modelle auf Trainium 2 aufbaut. Wir arbeiten gemeinsam mit Anthropic an Project Rainier, einem Cluster von Trainium 2 Ultra Servern mit hunderttausenden Trainium 2 Chips. Dieser Cluster wird fünfmal so viele Exaflops haben wie der Cluster, den Anthropic zum Trainieren seiner derzeit führenden Cloud-Modelle verwendet."
Klingt toll, auch wenn ich als Nicht-Tech-Nerd natürlich nicht viel davon verstehe. Aber so viel erkenne ich: wenn Amazon seine eigenen Hochleistungs-KI-Chips einsetzen kann anstelle von den sauteuren Nvidia-Chips, winken hier gewaltige Milliardeneinsparungen. Das KI-Wachstum könnte sich ungebremst fortsetzen, während die Kosten kräftig sinken und damit die Margen stark zulegen.
Und das bringt mich zurück zum Free Cashflow. Während die KI-Investitionen (noch) hoch sind und weiter steigen, kann Amazon die Investitionen in anderen Bereichen deutlich reduzieren, ohne Einbußen hinnehmen zu müssen. Man reduziert die physischen Stores, man hat die großen Anfangsinvestitionen im Bereich Logistik hinter sich (und ist hinter USPS in den USA inzwischen unangefochtener zweitgrößter Logistikanbieter und zwar meilenweit vor FedEx und UPS). Die aktuellen 38,2 Mrd. USD könnten in den nächsten zwei oder drei Jahren auf 100 Mrd. USD pro Jahr anwachsen und das ist die Größenordnung, in der sich aktuell Apple oder Alphabet bewegen. Zwei Unternehmen, die immer mehr eigene Aktien zurückkaufen. Eine Perspektive, die auch bei Amazon kräftig den Kurs antreiben könnte, denn bisher ist Amazon hier eher zurückhaltend.
Unterm Strich ist Amazon mein Top-Pick im Bereich der "Magnificent Seven" und sollte sich in den nächsten Jahren (weiterhin) sehr stark entwickeln.
Das FinTech-Massaker - jetzt auch mit PayPal
Letzte Woche wurden LendingClub und SoFi Technologies nach starken Zahlen, aber verhaltenem Ausblick, zweistellig rasiert und nun folgte PayPal. Der FinTech-Dino steigerte im 4. Quartal 2024 seinen Umsatz im Vergleich zum Vorjahresquartal um 4 % auf 8,37 Mrd. USD und das Gesamtzahlungsvolumen (TPV) stieg um 7 % auf 437,8 Mrd. an. Die Zahlungsverkehrstransaktionen gingen allerdings um 3 % auf 6,6 Mrd. zurück, während die Zahlungsverkehrstransaktionen je aktivem Konto im Zwölfmonatsvergleich um 3 % auf 60,6 stiegen. Der bereinigte Gewinn je Aktie stieg um 5 % auf 1,19 USD und die Zahl der aktiven Kundenkonten um 2,1 % von 422 auf 432 Mio.
Das klingt nicht nach einem Wachstumsunternehmen, doch das ist momentan auch gar nicht PayPals Anspruch. Jahrelang litt man unter niedrigerer Profitabilität und hier steuert man unter den neuen CEO Chriss und seinem neuen Managementteam gezielt gegen. So trennt man sich von inaktiven Kunden und stößt Geschäftsbereiche ab, die keine oder zu wenig Marge einbringen. Das kostet Umsatz und Transaktionsvolumen, erhöht aber die perspektivisch Margen und Gewinne. Die Zahl der aktiven Nutzerkonten legte dennoch von 422 auf 432 Mio. zu. Und die will PayPal künftig noch besser monetarisieren.
Die Börse reagierte verschnupft auf das moderate Wachstum und den eher verhaltenen Ausblick, doch sie übersah einige sehr positive Entwicklungen. So hob PayPal seine Gewinnprognose für das Jahr 2025 an von bisher 4,90 auf nun 4,95 bis 5,10 USD je Aktie. Zudem entwickelt sich der der Free Cashflow, der am Ende aller Aktivitäten übrig bleibt und an die Aktionäre verteilt werden kann, sehr erfreulich: im 4. Quartal lag dieser bei 2,2 Mrd. USD und im Gesamtjahr 2024 bei 6,8 Mrd. USD. Damit wurden im 4. Quartal eigene Aktien im Wert von 1,2 Mrd. USD zurückgekauft und am Ende des Jahres verblieben Nettobarmittel in Höhe von 4,3 Mrd. USD in der Bilanz. Dem entsprechend kündigte PayPal ein neues Aktienrückkaufprogramm im Wert von 15 Mrd. USD an, das zusätzlich zu den 4,86 Mrd. USD aufgelegt wird, die noch aus dem aktuellen Rückkaufprogramm zur Verfügung stehen.
Zur Einordnung: PayPal kann und will also für 20 Mrd. USD eigene Aktien zurückkaufen bei einer aktuellen Börsenkapitalisierung von 78 Mrd. USD. Richtig gelesen: PayPal wird beim aktuellen Aktienkurs rund ein Viertel aller ausstehenden Aktien zurückkaufen können. Und jeder kann sich Auswirkungen auf den Gewinn je Aktie aus dieser Maßnahme ausrechen. Und die Auswirkung auf den Aktienkurs… Meine Turnaround-Spekulation ist voll auf Kurs, die Entwicklungen sehen viel versprechend aus und der Kursrücksetzer schockt und/oder verunsichert mich nicht.
Apollo, Ares, KKR - Alternative Asset Manager spielen den Blues
Letzte Woche glänzte der weltgrößte Alternative Asset Manager Blackstone mit starken Zahlen, doch der Kurs kam unter die Räder. Nun setzte sich das Muster bei den Wettbewerbern fort. Zudem verkündete Don Trump seine ersten Steuerprioritäten und dabei will er das Das "Carried Interest"-Schlupfloch schließen, das es Vermögensverwaltern ermöglicht, ihre erzielten Gewinne als Kapitalerträge zu deklarieren und nicht als reguläres Einkommen, so dass sie darauf nur einen Steuersatz von 23,8 % entrichten müssen anstelle der höheren Sätze, die bei normalen Löhnen fast 40 % erreichen können. Das hat den Kursen im Sektor zusätzlich auf den Schultern gelegen. Aber (a.) hat Trump bereits in seiner ersten Amtszeit dieses Steuerschlupfloch verbal unter Feuer genommen, es dann aber bei der Umsetzung außenvorgelassen, was sich nun wiederholen könnte, und (b.) stehen die konkreten Auswirkungen auf die Finanzinvestoren gar nicht fest, denn sie sind alle global aktiv und haben diverse Möglichkeiten, ihre Steuerlast zu senken, wodurch am Ende mehr Geld bei ihren Aktionären ankommt.
Apollo Global Management
Apollo hat im 4. Quartal seine Assets under Management (AuM) auf den neuen Rekordwert von 751 Mrd. USD hieven können, unterstützt durch Zuflüsse in Höhe von 150 Mrd. und ein Neugeschäftsvolumen von 220 Mrd. Die Fee related Earnings (FRE) erreichten einen Quartalsrekord von 554 Mio. USD, während die Spread related Earnings (SRE) 841 Mio. USD erreichten.
Athene, Apollos Altersvorsorgesparte, erzielte im Jahr 2024 organische Zuflüsse in Höhe von über 70 Mrd. USD, wobei die Zuflüsse im Januar 2025 über 9 Mrd. USD lagen - das Wachstum hält also an.
CEO Mark Rowan erklärte: "Unsere Ergebnisse für das vierte Quartal unterstreichen ein sehr starkes Jahr der Performance für Apollo. Zu den Höhepunkten des Jahres 2024 zählen eine Rekordzahl an Neugeschäften von mehr als 220 Mrd. USD, Zuflüsse von mehr als 150 Mrd. USD und ein verwaltetes Vermögen von mehr als 750 Mrd. USD. Zu Beginn des Jahres 2025 ist unsere Wachstumsstrategie klar, unser Team konzentriert sich auf die Umsetzung, und wir spielen, um zu gewinnen."
Zudem bekräftigte er Apollos Fünfjahresplan, der bis 2029 ein jährliches Neugeschäft von 275 Mrd. USD vorsieht. Dabei soll sich das Wachstum des Neugeschäfts ausgewogen auf die Plattformen Atlas SP, Lender Finance und Direct Lending verteilen. Für die FRE wird bis 2025 ein Wachstum von 15 % bis 20 % erwartet, allerdings von der etwas niedrigeren Basis der letzten drei Jahre aus betrachtet, während die SRE um rund 11 % zulegen sollen. Rowan bekräftigte das Ziel von Apollo, sein Kreditgeschäft ("Private Credit") zu verdoppeln und sein Asset Business ("Private Equity"), insbesondere im Bereich Hybrid Equity, im Laufe des Fünfjahreszeitraums deutlich auszubauen.
Ares Management
Auch Ares Management verzeichnete ein Rekord-Fundraising von 92,7 Mrd. USD für 2024, wobei 28,3 Mrd. USD allein im 4. Quartal eingeworben wurden. Die AuM wuchsen im Jahresvergleich um 16 % auf 484 Mrd. USD, wobei private Kredit- und Sachwertstrategien Rekorde beim Fundraising erzielten. Die Verwaltungsgebühren aus Vermögensverwaltungsprodukten (Wealth Management) werden bis 2025 voraussichtlich um über 65 % steigen. Die gebührenpflichtigen AuM erreichten 293 Mrd. USD, was einem Anstieg von 12 % gegenüber dem Vorjahr entspricht.
Es gab ein starkes Wachstum bei den gebührenabhängigen Erträgen (FRE) und den Verwaltungsgebühren, mit einem Anstieg der FRE um 17% für das gesamte Jahr. CFO Jarrod Phillips meldete für das 4. Quartal Verwaltungsgebühren in Höhe von 781 Mio. USD und für das gesamte Jahr realisierte Erträge von über 1,4 Mrd. USD. Er hob die hohe Visibilität des langfristigen Wachstums hervor, das durch 133 Mrd. USD an "Dry Powder" unterstützt wird, das Ares noch für zusätzliche Investments zur Verfügung hat.
Der bereinigte Gewinn je Aktie lag im 4. Quartal 2024 bei 1,23 USD gegenüber 0,95 USD im Vorquartal und 1,21 USD im Vorjahr. Die Nettokapitalerträge gingen von 361 Mio. USD im 3. Quartal leicht auf 359 Mio. zurück, stiegen aber gegenüber den 345 Mio. USD im 4. Quartal 2023.
Die Quartalsdividende wurde auf 1,12 USD pro Aktie erhöht, was einer Steigerung von 20 % gegenüber dem Vorjahr entspricht. Sie ist zahlbar am 31. März und der Ex-Dividendentag ist der 17. März.
KKR & Co.
KKR verbuchte im 4. Quartal 2024 einen Umsatz von 3,26 Mrd. USD gegenüber 4,43 Mrd. USD im 4. Quartal 2023 und als Nettogewinn verblieben 1,13 Mrd. USD gegenüber 1,04 Mrd. USD im 4. Quartal 2023. Die AuM stiegen um 15 % bzw. 27 Mrd. USD auf 638 Mrd. USD und im Gesamtjahr legten sie um 114 Mrd. zu, wobei die provisionsgenerierenden AuM um 15 % auf 512 Mrd. USD anstiegen. Die gebührenbezogenen Einnahmen (FRE) wuchsen um 25 % auf 843 Mio. USD, die Verwaltungsgebühren betrugen 906,1 Mio. USD gegenüber 784,6 Mio. USD im 4. Quartal 2023.
Das Kapitalmarktgeschäft von KKR überraschte positiv und erzielte im 4.Quartal Transaktionsgebühren in Höhe von 270 Mio. USD, die vor allem aus Private-Equity- und Infrastrukturgeschäften stammten. Im Gesamtjahr überschritt das Segment zum ersten Mal die Umsatzmarke von 1 Mrd. USD. Dabei war die Performance der einzelnen Anlageklassen unterschiedlich: Die Infrastrukturfonds legten im Quartal um 2 % zu, während die opportunistischen Immobilienfonds um 1 % stiegen und das Private-Equity-Portfolio des Unternehmens unverändert blieb.
KKR hob seine Gewinnprognose für seine strategische Beteiligungen an und plant, seine Beteiligungen an USI Insurance Services, 1-800 Contacts und Heartland Dental mit einer zusätzlichen Investition von 1,1 Mrd. USD zu erhöhen. Das Unternehmen geht nun davon aus, dass die Einheit bis 2026 ein Betriebsergebnis von mehr als 350 Mio. USD und bis 2030 von mehr als 1,1 Mrd. USD erzielen wird.
Die beiden Co-CEOs kommentierten die Zahlen wie folgt: "2024 war ein starkes Jahr für KKR. Unsere wichtigsten Finanzkennzahlen, darunter gebührenbezogene Erträge, Gesamtbetriebserträge und bereinigter Nettogewinn, stiegen im Jahresvergleich alle um über 35 %, da sich die operativen Rahmenbedingungen weiter verbesserten."
Die Jahresdividende wird von 0,70 USD auf 0,74 USD pro Aktie erhöht, wobei die nun anstehende Quartalsdividende letztmalig 0,175 USD betragen wird und dann auf 0,185 USD ansteigt.
Meine Einschätzung zu den Alternativen Asset Managern
Apollo, Ares und KKR legen bei den Assets under Management weiter zu und können ihre Provisionseinnahmen kräftig steigern. Sie alle planen, wie auch Marktführer Blackstone, ihre AuM in den nächsten fünf Jahren annähernd zu verdoppeln und bei den Gewinnen sogar noch stärker zuzulegen. Die vorgelegten Zahlen zeigen, dass sie dies bezüglich auf gutem Weg sind und kleinere Dellen in der Fahrbahn sie nicht aus der Spur werfen. Ich war, bin und bleibe in allen vier Werten stark investiert und sehe als Aktionär die weitere Entwicklung gelassen - und mit optimistischer Grundstimmung. Dass die Börse die Kurse gedrückt hat, vor allem bei KKR, ist eine Momentaufnahme und spiegelt meines Erachtens weder die operative Entwicklung wider noch die positiven mittel- und langfristigen Aussichten.
PJT Partners bleibt mit Vollgas auf der Überholspur
Auch PJT Partners hat seine Zahlen vorgelegt und meldete dabei Rekordergebnisse für das Gesamtjahr 2024 mit einem Umsatz von 1,49 Mrd. USD, was einem Anstieg von 29 % gegenüber 2023 entspricht. PJT erzielte ein deutliches Wachstum bei allen wichtigen Kennzahlen mit einem GAAP-Gewinn vor Steuern von 271 Mio. USD und einem bereinigten Gewinn vor Steuern von 278 Mio., wobei beide Werte um 52 % über dem Vorjahrswert lagen.
Das 4. Quartal war dabei besonders erfolgreich. So lag der Umsatz von 477 Mio. USD 45 % über dem Wert des Vorjahres und der verwässerte Gewinn nach GAAP legte für das Gesamtjahr um 58 % auf 4,92 USD je Aktie zu, wobei es im 4. Quartal eine Steigerung um 110 % auf 1,83 USD gab.
Das Platzierungsgeschäft der Tochter Park Hill verzeichnete im Gesamtjahr einen Zuwachs von 46 %, was auf Marktanteilsgewinne und Widerstandsfähigkeit sowohl auf den Primär- als auch auf den Sekundärkapitalmärkten hindeutet. Das Restrukturierungsgeschäft wuchs zwar am wenigsten, leistete aber dennoch einen positiven Beitrag. Die Zahl der Mitarbeiter von PJT stieg in 2024 um 13 % auf 1.143, weil PJT in allen Segmenten auf Wachstumskurs bleibt. Sowohl der Restrukturierungsbereich, aber vor allem die M&A-Beratung dürften unter den neuen Trump-Administration deutlich mehr zu tun bekommen. Und PJT baut hier seinen Marktanteil weiter aus.
PJT Partners verfügte zum Jahresende über eine starke Bilanz mit 547 Mio. USD an Barmitteln und Äquivalenten und weist kein Fremdkapital aus. Das Unternehmen im Jahr 2024 weitere 3,1 Mio. Aktien zu einem Durchschnittspreis von 109,14 USD je Aktie zurück und steigerte damit zusätzlich den Wert für seine Aktionäre.
Diese Zahlen wurden von der Börse wohlwollend aufgenommen und ich finde das durchaus nachvollziehbar. Auch bei PJT Partners passt die operative Entwicklung zu meinem Investmentcase und ich habe keinen Handlungsbedarf.
So viel zu den Earnings Quickchecks meiner Depotwerte. Es war viel los aber im Grunde gab es wenig zu tun - für mich als Miteigentümer an diesen soliden und erfolgreichen Qualitätsunternehmen. Und wenn es doch mal einen kleinen Aufreger gibt, denke ich lieber zweimal nach, bevor ich nichts tue. Geduld und Gelassenheit zahlen sich langfristig viel mehr aus als hektische Betriebsamkeit, das ist inzwischen meine Erfahrung nach mehr als 35 Jahren an der Börse.
Der Fear-and-Greed-Index ist in dieser Woche von 46 auf 39 Punkte deutlicher zurückgegangen und hat damit das neutrale Terrain verlassen und ist in den Angst-Bereich abgetaucht.
In Zahlen: In den ersten Wochen des neuen Jahres hat sich mein Vermögen - unter Schwankungen - nach dem Rekordjahr 2024 weiter positiv entwickelt. Doch in den letzten beiden Wochen verzeichnete meine Depot Rückgänge; so gab es nach den -1,5 % aus der Vorwoche in dieser Woche um weitere -1,75 nach und senkte meinen 2025er Vermögenszuwachs auf +4,75 % (YTD).
Trotz der erwähnten Kurseinbrüche lief es also glimpflich, was an der anhaltenden Stärke meines Depotspitzenreiters Costco und der Kursexplosion bei Almonty Industries lag - diese Rohstoff-Spekulation ist zwar mein kleinstes Engagement, konnte aber ihren Depotanteil in nur 14 Tagen auf 1,75 % verdoppeln. Kleinvieh macht auch Mist - und bleibt auch nicht zwangsweise klein. Warten wir's ab...
Auf welche Unternehmen ich in meinem Depot setze und mit welchen Schwerpunkten, habe ich in meinem jüngsten Investor-Update dargelegt. Und eine ausführliche Begründung für den großen Erfolg in 2024 und mein Ausblick auf 2025 bietet eine Reihe weiterer Erläuterungen.
Meine langfristige durchschnittliche Zielrendite liegt bei +15 % pro Jahr und die ersten Börsenwochen des Jahres zahlen schon mal gut darauf. So kann es gerne weitergehen. Wird es aber nicht (ohne Weiteres)...
Es bleibt also spannend - wie eigentlich immer an der Börse. ツ
Disclaimer: Habe die meisten der genannten Werte auf meiner Beobachtungsliste und/oder im Depot/Wiki.
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