Die Top-Werte meines Investmentdepots veröffentliche ich jeweils zum Quartalsende in meinen Investor-Updates und meine Beobachtungsliste aktualisiere ich wöchentlich.
Ergänzend gebe ich heute eine kurze Übersicht zu den Werten, die in der letzten Woche mein Investmentdepot am stärksten bewegt haben. Dabei geht es um alte Bekannte und neue Liebschaften. Und es gibt die eine oder andere Überraschung...
Diese Werte in meinem Depot verzeichneten in der vergangenen Börsenwoche die stärksten Ausschläge:
📈 Almonty Industries +17,3 %
📈 Costco +5,5 %
📈 FS KKR Capital +4,5 %
📈 Rheinmetall +3,1 %
📈 Chapters Group +2,7 %
📈 Amazon +2,3 %
📉 Texas Pacific Land -3,7 %
📉 Blackstone -4,1 %
📉 SoFi Technologies -10,9 %
📉 LendingClub -20,1 %
Es war die Woche der heftigen Einschläge und doch ging mein Depot am Ende beinahe unverändert ins Wochenende. Das fühlt sich gut an und so, als wäre mein Depot einfach gut ausbalanciert. Vermutlich ist das überinterpretiert und eher Zufall als Finesse. Denn wir alle wissen ja: "Eine Ente alleine macht noch kein sattes Krokodil". Doch der Reihe nach...
Am Montag brachen die Welt zusammen, also die der KI-Euphorie, als die chinesische OpenAI-Alternative DeepSeek an den Markt kam - angeblich soll diese Open Source-Version mit viel weniger KI-Chips, viel weniger Rechen- und Energieaufwand vergleichbare Ergebnisse erzielen. In der Folge brachen KI-Werte zweistellig ein und auch die nachgelagerten Profiteure, wie Energieversorger und -netzbetreiber gingen aus dem Steig- in den Sinkflug über. Anschließend beruhigte sich die Lage wieder etwas, nachdem erhebliche Zweifel an DeepSeek "Wahrheit" aufkamen. So sollen deutlich mehr KI-Chips von Nvidia im Einsatz sein, als die Chinesen behaupten, und die USA prüfen nun, ob die Exportbeschränkungen Richtung China über Zwischenhändler in Singapur umgangen wurden.
Die Earnings Season läuft auf Hochtouren und auch das sorgt für teilweise heftige Kursreaktionen. Schlechtes Timing erwischte dabei SoFi Technologies, die am Montag in das DeepSeek-Massaker hinein ihre Quartalszahlen vorlegten. Der Kurs brach zweistellig ein, obwohl die Zahlen ziemlich gut waren.
Sofi Technologies
Der Umsatz legte im 4. Quartal 2024 im Vorjahresvergleich um 19 % auf 734 Mio. USD zu, während der Nettogewinn sich auf 332 Mio. USD beinahe versiebenfachte. 0,29 USD je Aktie. Das bereinigte operative Ergebnis (EBITDA) erreichte im 4. Quartal mit einem Zuwachs von 9 % einen Rekordwert von 198 Mio. USD bei einer bereinigten EBITDA-Marge von 27 %.
Der gebührenbasierte Umsatz stieg um 63 % auf den neuen Rekordwert von 289 Mio. USD und unterstreicht den Erfolg der strategischen Verlagerung auf Umsatzströme mit höherer Eigenkapitalrendite. Zudem wurden im 4. Quartal 7,2 Mrd. USD an Krediten vergeben, ein Anstieg von 66 % gegenüber dem Vorjahr, wobei Privatkredite wesentlich zu diesem Wachstum beitrugen. Die Gesamtzahl der Mitglieder stieg im Jahresvergleich um 34 % auf über 10,1 Mio., angetrieben durch eine starke Nachfrage nach Finanzdienstleistungen und Kreditprodukten.
Doch der Ausblick kam überhaupt nicht gut an, denn aufgrund von "makroökonomischen Annahmen" über die Zukunft fiel dieser niedriger aus als erwartet. Allerdings gehört SoFi zu den Unternehmen, die eher tief stapeln und deutlich übererfüllen, und was von Trump neuer Wirtschaftspolitik der Strafzölle wirklich zu erwarten ist im Hinblick auf Inflation, Zinsniveau, Arbeitsmarkt und Konjunktur, steht in den Sternen. Die starken Zahlen unterstreichen jedenfalls meinen Investmentcase und ich sehe keinen Grund, hieran etwas zu ändern. Mit rund 4 % Gewichtung gehört SoFi zu den kleineren Werten in meinem Depot, so dass der Einbruch auf dieses keinen allzu großen Einfluss hatte.
LendingClub
Das sah bei LendingClub schon anders aus. Meine favorisierte Turnaround-Spekulation hat sich in den letzten zwei Jahren hervorragend entwickelt und die nun vorgelegten Zahlen zum 4. Quartal und dem Gesamtjahr unterstreichen die positive Entwicklung erneut. Der Nettoumsatz stieg im 4. Quartal im Vorjahresvergleich um 17 % auf 217 Mio. USD bei einem um 13 % gesteigerten Neugeschäft von 1,8 Mrd. USD. Die Nettoeinnahmen vor Provisionen (PPNR) legten um 34 % zu auf 74 Mio. USD, die zinsunabhängigen Erträge: um 38 % auf 75 Mio. und der Nettozinsertrag um 8 % auf 142 Mio. Die Netto-Zinsmarge ging leicht auf 5,42 % zurück.
Netto-Abschreibungen auf Kreditausfälle wurden mit 46 Mio. USD verbucht und damit deutlich weniger als vor einem Jahr, als es noch 83 Mio. waren. Für weitere Risiken mussten mit 63 Mio. USD deutlich mehr Rückstellungen gebildet werden als mit den 42 Mio. im Vorjahr. Das geht auf das starke Kreditwachstum zurück, was zu erhöhten "Sofort-Verlustrückstellungen" (CECL) führt, die bei erfolgreicher Kredittilgung aber Monat für Monat abgeschmolzen werden und damit die künftigen Gewinn- und Verlustrechnungen pimpen.
Erfreulich ist die Entwicklung bei den Kreditzinsen, wo LendingClub ein um 170 Basispunkte höheres Zinsniveau vereinnahmt, ohne dass die Kreditausfälle deutlich zunehmen würden. Zudem hat die Summe der Spareinlagen durch Kunden um 24 % zugelegt und unterm Strich bliebt ein Nettogewinn von 9,7 Mio. USD, der aufgrund einer Abschreibung auf Software um 3,2 Mio. allerdings 5 % unterm dem Vorjahreswert lag. Die Summe der Assets (Kredite in den eigenen Büchern) stieg um 20 % auf 10,6 Mrd. USD und der Buchwert nahm von 11,34 auf 11,83 USD je Aktie zu. CEO Scott Sanborn kommentierte die Zahlen erfreut mit: "Wir haben das Jahr 2024 mit starkem Wachstum bei allen wichtigen Kennzahlen abgeschlossen und sind gut positioniert, um 2025 durch ein Wachstum bei Neugeschäft, Umsatz und Eigenkapitalrendite weiter zu wachsen. Auf dieser soliden Grundlage sind wir gut aufgestellt, um bis 2025 weiter zu wachsen und gleichzeitig Innovationen für unsere Mitglieder voranzutreiben".
Strategisch wurden weitere Fortschritte gemacht. Zunächst ist die Vereinbarung mit dem letzten großen Bankkunden ausgelaufen, der eine verzinste Einlage bei LendingClub unterhielt. Die war vergleichsweise hoch verzinst und damit weniger profitabel, weil man nun Einlagen zu besseren Konditionen nutzt und damit die Zinsmarge nochmals ansteigt. Zudem wurde ein neuer Bankkunde gewonnen, der ein Kreditportfolio im Volumen von 400 Mio. USD übernommen hat, so dass LendingClub seine Liquidität zur Generierung weiterer Kredite erhöhen konnte. Zum Jahresende verfügte man über eine robuste Liquidität von 3,3 Mrd. USD und weist inzwischen mehr als 5 Mio. Mitglieder auf, denen man seine Kredite anbieten kann, ohne großartige externe Werbung dafür machen zu müssen.
Und LendingClub bleibt innovativ: so arbeitet man daran, ein Investment-Grade-Kreditrating für seine vorrangigen Kredite zu erhalten, was den Investorenkreis deutlich ausweiten würde, da bisher alle diejenigen ausgeschlossen sind, bei denen aufgrund regulatorischer oder satzungsrechtlicher Vorgaben ein vorhandenes Kreditrating Pflicht ist. Dieses zusätzliche Wachstumspotenzial für LendingClub ist im Zuge des Kursrutsches völlig untergegangen, weil an der Börse die Prognose für das laufende 1. Quartal des Geschäftsjahrs 2025 überhaupt nicht gut ankam. Hier sollen 1,8 bis 1,9 Mrd. USD an neuen Krediten generiert werden sollen bei Provisionseinnahmen von 60 bis 70 Mio. USD. Dazu ist allerdings anzumerken, dass das 4. und das 1. Quartal die beiden schwächsten sind, während Q2 und Q3 deutlich überdurchschnittlich abschneiden.
Auch hier ist mein Investmentcase völlig intakt und ich bin wieder einmal erstaunt über die Reaktion des Marktes auf eigentlich ziemlich starke Zahlen. Vermutlich haben noch nicht einmal 5 % der Anleger sich die Meldung und/oder den Earnings Call angesehen und auch nicht viel mehr zumindest die Schlagzeilen zu den Quartalszahlen gelesen. Die meisten werden wieder einmal nur auf den Kurseinbruch reagiert haben und auf dieser Basis "analysiert" haben, dass die Zahlen wohl schlecht ausgefallen sind, weil der Kurs ja ansonsten nicht einbrechen würde. Also haben sie panikartig ebenfalls den Verkaufsknopf gedrückt und damit den Kurseinbruch noch beschleunigt. Ohne zu wissen, warum, nur aus dem Gefühl heraus. Aber solche Panikreaktionen erweisen sich selten als richtige Entscheidung. Vielmehr bieten sie anderen Anlegern eine Chance, die Aktien sich stark entwickelnder Unternehmen mal zu ausgebombten Kursen einsammeln zu können. Denn mittel- und langfristig setzt sich die Geschäftsentwicklung durch und bestimmt den Kursverlauf.
Aber... da LendingClub mit rund 9 % Depotgewichtung zu meinen größten Positionen zählt(e), hat der Kurseinbruch um 20 % mein Depot natürlich empfindlich getroffen und ordentlich gedrückt; LCs Gewichtung ist auf unter 7 % gefallen. Aber das bereitet mir keine Sorgen.
Blackstone
Ebenfalls unter Druck geriet Blackstone nach Vorlage der Quartalszahlen. Der weltweit größte Verwalter alternativer Assets verzeichnete einen Anstieg des ausschüttungsfähigen Gewinns um 56 % auf 2,2 Mrd. USD bzw. 1,69 USD je Aktie, während die gebührenabhängigen Erträge um 76 % auf einen Rekordwert von 1,84 Mrd. USD kletterten, da die Private-Equity-Aktivitäten und die Verkaufsaktivitäten und damit die erfolgsabhängigen Provisionserträge den höchsten Stand seit mehr als zweieinhalb Jahren erreichten. Der Nettogewinn stieg um 1.120 % von 109 Mio. auf 1,33 Mrd. USD Dollar, was Blackstones immensen Profitabilitätsschub verdeutlicht.
Die Zuflüsse von Investoren beliefen sich auf insgesamt 57,5 Mrd. USD, womit sich die Zuflüsse für das gesamte Jahr auf 171,5 Mrd. USD erhöhten, während Blackstone Kapital in Höhe von 41,6 Mrd. USD neu investierte, wobei 4,7 Mrd. USD in opportunistische Immobilieninvestitionen flossen - weit mehr als die 1,5 Mrd. USD an Zuflüssen in seine Immobilienfonds. Das verwaltete Vermögen (Assets under Management) stieg im Vorjahresvergleich um 8,5 % auf 1,13 Billionen USD und die provisionsgenerierenden AuM stiegen in diesem Zeitraum um 9 % auf 830,7 Mrd. USD, begleitet von einem 12-prozentigen Anstieg des investierbaren Kapitals ("Dry Powder"), was auf eine solide Grundlage für die künftige Ertragsgenerierung hinweist.
Die Quartalsdividende schnellte auf 1,44 USD je Aktie in die Höhe und damit auf den zweithöchsten Wert der Unternehmensgeschichte; mehr hatte man mit 1,45 USD lediglich im 1. Quartal 2022 gezahlt, bevor der beginnende Zinssteigerungszyklus der Notenbanken der Börsenhausse den Stecker zog.
Co-Gründer und CEO Stephen A. Schwarzman zeigte sich erfreut: "Blackstone verzeichnete eines der besten Quartale in unserer Geschichte. Das Gewinnwachstum hat sich stark beschleunigt, während die wichtigsten Treiber unseres Geschäfts - Zuflüsse, Investitionstätigkeit und Realisierungen - alle den höchsten Stand seit zweieinhalb Jahren erreicht haben." Und President Jon Gray erklärte zudem, dass der weltweite Niedergang bei Büroimmobilien gestoppt sei und vor der Trendwende stehe. Blackstone hatte seinen Anteil in diesem Segment nach der Globalen Finanzkrise deutlich reduziert, der weltgrößte Immobilienbesitzer will sich nun aber wieder verstärkt auch um diesen Bereich kümmern, nachdem man bereits der global führende Investor in KI-Rechenzentren ist.
Weshalb die Blackstone-Aktie nach solch starken Zahlen und angesichts der attraktiven Aussichten ebenfalls zu den Wochenverlierern zählt, ist mir schleierhaft. Die Gewichtung in meinem Depot war noch etwas höher als die von LendingClub, der Rücksetzer allerdings deutlich geringer, so dass mein Depotwert hier weniger zu leiden hatte. Insgesamt bleibt bei Blackstone auch nach dem Rücksetzer eine 3-Monatszugewinn von 10 % übrig - und mein Investmentcase dürfte mit dem zunehmenden Rückenwind ziemlich gut klarkommen. Die demnächst anstehenden Zahlen der Wettbewerber, wie Apollo, Ares Management und KKR, dürften ebenfalls positiv ausfallen und mein Depot weiterhin überdurchschnittlich stark antreiben.
Die vier Werte stehen auch bei euch am höchsten im Kurs, wie meine Umfrage zu euren Favoriten unter den Finanzinvestoren gezeigt hat
Almonty Industries
Hervorzuheben ist noch die starke Kursentwicklung bei Almonty Industries, der Wolfram-Tochter der Deutschen Rohstoff AG. Ich hatte mich ja im letzten Herbst dazu entschlossen, meine Öl- und Gasinvestments auf den "Royalty-Play" Texas Pacific Land zu konzentrieren und dafür meine DRAG-Aktien zu veräußern, habe allerdings Almonty als Rohstoff-Pure-Play mit einer kleinen Position ins Depot genommen. Das zahlt sich zunehmend aus und ich habe kürzlich meine Position aufgestockt. Chinas Exporteinschränkungen für Seltene Erden, u.a. Wolfram, spielen Almonty in die Karten, da deren neue Mine im südkoreanischen Sadong endlich den Förderbetrieb aufgenommen hat. Zudem produziert man dort nun auch Molybdän und hat sich frisch mit SeAH M&S zusammengeschlossen, einem der größten Molybdän-Verarbeiter Südkoreas, die einen erheblichem Teil von Almonty Produktion zu einem garantierten Mindestpreis abnehmen werden. Und das geht weit über Südkoreas Bedarf hinaus! SeAH baut derzeit für 110 Mio. USD eine Fabrik in Texas und dorthin dürfte das Molybdän aus Almontys neuem Sangdong Molybdenum Project in Südkorea nach dem Produktionsstart Ende 2026 fließen.
Molybdän ist ein unverzichtbares Metall in der modernen Industrie, weil es hitzeresistent ist und extrem leicht. Es findet vor allem in der Raumfahrt- und Verteidigungsindustrie Verwendung bei Raketen, Satelliten und Luftfahrtkomponenten, aber auch im Bereich Grüner Technologien als wichtiger Bestandteil für Batterien oder bei der Wasserstoffproduktion. Darüber hinaus ist es für die Halbleiterproduktion unverzichtbar in Stahllegierungen und Halbleitern. Auch bei Molybdän ist die Welt bisher stark von China abhängig und Almontys neues Projekt schafft nun stabile Versorgung in Südkorea und darüber hinaus. Das neue Werk von SeAH in Texas wird unter anderem Metallprodukte für Elon Musks SpaceX sowie den US-Verteidigungs- und Luftfahrtsektor liefern. Dem trägt Almonty selbst nun auch insofern Rechnung, als dass man den Firmensitz von Kanada in die USA verlegen will und damit Don Trumps Forderung nach "heimischer" Produktion von Seltenen Erden und einer stärkeren Unabhängigkeit der USA von China Rechnung trägt.
Alles zusammen birgt reichlich Fantasie für Almonty und den Aktienkurs. Mit einer Gewichtung von 1 % bleibt diese Rohstoffspekulation aber eine äußerst spekulative Depotbeimischung, zumal Rohstoffförderung und -produktion wenig kalkulierbar sind und das Geschäft grundsätzlich zyklisch. Damit liegen Rohstoffwerte generell nicht gerade im Mittelpunkt meines Investmentradars. Doch beim "Pennystock" Almonty mache ich aus den genannten Gründen eine Ausnahme und sofern die Entwicklung sich nun (und nach etlichen Jahren der Verzögerungen!!!) als solide erweist, lauert hier ein Multibaggar. Falls, wenn und überhaupt. Natürlich kann es auch ganz anders kommen und im Totalverlust enden - trotz des aktuell sehr vorteilhaft erscheinenden Chance-Risiko-Verhältnisses.
Der Fear-and-Greed-Index ist in dieser Woche von 49 auf 46 leicht zurückgegangen, hält sich aber knapp im neutralen Terrain.
In Zahlen: In den ersten Wochen des neuen Jahres hat sich mein Vermögen - unter Schwankungen - nach dem Rekordjahr 2024 weiter positiv entwickelt. In den letzten Tagen gab mein Depot die Gewinne aus der Vorwoche wieder ab und die -1,5 % senkten meinen 2025er Vermögenszuwachs auf +6,5 % (YTD).
Auf welche Unternehmen ich in meinem Depot setze und mit welchen Schwerpunkten, habe ich in meinem jüngsten Investor-Update dargelegt. Und eine ausführliche Begründung für den großen Erfolg in 2024 und mein Ausblick auf 2025 bietet eine Reihe weiterer Erläuterungen.
Meine langfristige durchschnittliche Zielrendite liegt bei +15 % pro Jahr und die ersten Börsenwochen des Jahres zahlen schon mal gut darauf. So kann es gerne weitergehen. Wird es aber nicht (ohne Weiteres)...
Es bleibt also spannend - wie eigentlich immer an der Börse. ツ
Alles neu macht der Merz
Zum Abschluss werde ich dieser Woche mal politisch (auch wenn ich keine ausufernde Diskussion hierzu anzetteln, sondern nur meine individuelle Sicht auf die Entwicklungen darlegen möchte): Nach dem Amtsstart von Don Trump und seinem Consigliere Elend Murx richtet sich der Blick nun verstärkt auf die anstehende Bundestagswahl und mögliche Aufhellungen am deutschen Konjunkturhimmel. Ab Merz könnten sich dann wieder Chancen bieten.
Über die heiß diskutierte Abstimmung im Bundestag zum Thema Migranten-Zustrom bin ich sehr erfreut! Ich bin seit mehr als 25 Jahren Mitglied der CDU und froh, dass mein Parteivorsitzender Friedrich Merz den kühnen Schritt gewagt hat, die Union endlich aus dem Würgegriff von SPD und GRÜNEN zu befreien. Was ist passiert? CDU und CSU haben einen eigenen Vorschlag zur Begrenzung der Migration in den Bundestag eingebracht, ohne dafür die vorherige Zustimmung von SPD und GRÜNEN einzuholen - obwohl man beide Fraktion (wie auch die FDP) vorab informiert und damit die Chance auf einen Kompromiss eröffnet hat. SPD und GRÜNE haben sich aber verweigert und damit fand der Unionsvorschlag im Bundestag eine Mehrheit aus CDU/CSU, FDP - und AfD. Und genau das sorgt nun für Empörung. Es wird nun so getan, als bahne sich hier eine Koalition der Union mit den Rechtsextremen an. Das ist völliger Blödsinn und reines Wahlkampfgetöse! Ich begrüße es ausdrücklich, dass die Union endlich wieder ihre eigenen Positionen in den Vordergrund stellt und nicht mehr zuvor verhandelte Kompromisse. Die Bürger sollen wissen, für was die Union steht und für welche politischen Ziele sie kämpft. Kompromisse stehen am Ende des politischen Ringens, nicht am Anfang! Und durch den offensiven Zug von Friedrich Merz hat sich nun endlich der Druck auf alle Parteien der Mitte erhöht, zu tragfähigen Kompromissen zu kommen. Und das gilt nicht nur für Themen wie der Migrationsbegrenzung, hinter der sich eine breite Mehrheit der Bevölkerung versammelt.
Ob und wie sehr sich dieses Manöver auf die Chancen von CDU und CSU sowie ihres (und meines) Kanzlerkandidaten Merz auswirkt, bleibt abzuwarten. Ich drücke ihm (und uns) die Daumen, dass es von den Wählern als das honoriert wird, was es ist: eine mutige und nötige Entscheidung. Nach der Wahl muss dann eine Regierung gebildet werden. Aktuell kann dies rechnerisch mit SPD oder GRÜNEN oder AfD geschehen. Mit der AfD wird es keine geben, es gibt einen entsprechenden Grundsatzbeschluss der CDU und Merz hat seine eigene politische Zukunft hieran geknüpft. Der politische Gegner wird dies natürlich anders darstellen und als Schreckgespenst an die Wand malen. Das gehört zum politischen Spiel dazu. Doch eine Koalition mit SPD oder GRÜNEN ist auch keine Traumkonstellation, da dann (wieder) zu viel von der rot-grünen Katastrophenpolitik der letzten Jahre die Unions-Positionen verwässern würde. Daher favorisiere ich eine CDU/CSU-Minderheitsregierung - wie bereits seit der Wahl von Friedrich Merz zum CDU-Vorsitzenden und besonders seit seiner Kür zum Unions-Kanzlerkandidaten. So könnte die Union stets ihre Positionen in die Debatte einbringen und Kompromisse mit wechselnden Mehrheiten generieren. Ich denke, auf diese Weise würden die Unionspositionen stärkstmöglich zu Regierungshandeln und das würde unserem Land nur guttun. Positive Begleiterscheinung wäre, dass niemand auf die AfD angewiesen sein will und es in der Verantwortung aller demokratischen Parteien liegen würde, durch erhöhte Kompromissbereitschaft zu tragfähigen Lösungen zu kommen. Auch deshalb war es so wichtig und so richtig, dass Merz den theoretischen Schritt noch vor der Bundestagswahl in der Praxis gewagt hat. Das Schattenboxen und diese "Drohkulisse" weicht bald dem realpolitischen Alltag. Und vielleicht auch mal wieder inhaltlichen Auseinandersetzungen um die besten Positionen und nicht mehr nur woke-gefärbte Debatten um die richtige Tonalität.
So, ich freue mich auf anregende Diskussionen über die Unternehmen und ihre vorgelegten Geschäftszahlen. Mein politisches Statement bitte ich einfach als meine persönliche Meinung hinzunehmen und/oder zu ignorieren. Auch von ausufernden Schimpftiraden oder Farbbeutelattacken auf mein Blog bitte ich abzusehen und wünsche uns allen ein friedliches Wochenende...
Disclaimer: Habe die meisten der genannten Werte auf meiner Beobachtungsliste und/oder im Depot/Wiki.
https://x.com/eckilepsie/status/1884572354375799265?t=xY4pGbQLJdUUJGHHCTrLGg&s=19
AntwortenLöschenVielen Dank für die Einordnung der Quartalszahlen zu Lending Club und SoFi. Wie immer top zusammengefasst und daher ein echter Mehrwert für uns alle.
AntwortenLöschenViele Grüße
Hendrik