Freitag, 10. Januar 2025

Kissigs Portfoliocheck: 3,8 Millionen Prozent in 60 Jahren – das schafft nur Warren Buffett

In meiner Kolumne "Kissigs Portfoliocheck" nehme ich regelmäßig für das "Aktien Magazin" von Traderfox die Depots der besten Investoren unserer Zeit unter die Lupe.

In meinem 283. Portfoliocheck blicke ich wieder Warren Buffett über die Schulter. Seine Performance ist atemberaubend: über mehr als 50 Jahre hinweg legte er eine Rendite von fast 20 % pro Jahr hin und schlug den S&P 500 in den meisten Jahren. Das "Orakel von Omaha", wie Warren Buffett von seinen Anhängern auch ehrfurchtsvoll genannt wird, ist einer der reichsten Menschen der Welt, doch er ist kein Unternehmer, sondern er ist Investor. Ein Investor der Superlative, denn seinen Reichtum verdankt er ausschließlich dem Investieren.

Ende des 3. Quartals 2024 hatte Buffett unverändert 37 Aktienpositionen im Depot, darunter zwei Neuaufnahmen. Der Gesamtwert seines Aktienportfolios fiel von 280 Mrd. auf 266 Mrd. USD, vor allem wegen größerer Verkäufe. Höchstes Augenmerk richten die Anleger seit einiger Zeit auf Berkshires Cash-Bestand, da Buffett seit einigen Quartalen bei seinen beiden größten Positionen Apple und Bank of America seinen Aktienbestand deutlich verringert. Das setzte sich auch zwischen Juli und September fort und so wuchs sein Cash-Bestand in dieser Zeit um 48 Mrd. auf die neue Rekordmarke von 325,2 Mrd. USD an.

Sein Depot bleibt stark fokussiert und so machen die fünf größten Positionen rund 71 % des Portfolios aus. Spitzenreiter bei der Sektorgewichtung sind erneut die Finanzwerte mit 39,4 %, während die Technologiewerte mit 27,2 % weiter an Boden verloren haben. Es folgen weiterhin defensive Konsumwerte mit nun 16,2 % vor dem Energiesektor mit 11,5 %, Gesundheitswerten mit 2,2 % und Kommunikationsdiensten mit 2,1 %. Unter Buffetts Top-Beteiligungen gab es nur zwei Bewegungen, und beides waren kräftige Verkäufe. Die Reduzierung bei Apple hatte die größte Auswirkung auf sein Portfolio, dennoch blieb der iPhone-Konzern mit mehr als 26 % seine schwerste Beteiligung. Die bisherige zweitplatzierte Bank of America musste wegen des Teilverkaufs sogar den zweiten Platz räumen, auf den nun American Express vorgerückt ist. Der Kreditkartenkonzern war 2024 mit einem Zugewinn von knapp 58,5 % die drittbeste Aktie im Dow Jones Index. An dem Kreditkartenpionier hält Buffett rund 21,5 % und mit 29 Jahren Zugehörigkeit ist es Buffetts zweitälteste Position im Depot.

Höchstes Augenmerk verdient aber Buffetts Jubiläum: vor 60 Jahren stieg er bei der maroden Berkshire Hathaway ein und formte daraus eine unbändige Compounding Machine. Der Aktienkurs folgte den Erfolgen von 12 USD, die Buffett 1964 dafür bezahlt hatte, bis auf das bisherige Allzeithoch bei gut 724.000 USD, das die A-Aktie Ende November 2024 markierte. Am Jahresende hatte die Aktie gut 27 % zugelegt, während der S&P 500 23,3 % erreichte. Der kumulierte Zuwachs der Berkshire-Aktie seit Buffetts Übernahme 1964 beläuft sich auf 3.787.464 % verglichen mit "nur" 24.708 % für den S&P 500. Kein anderer Vergleich zeigt die unbändige Kraft des Zinseszinses besser - und Buffetts außergewöhnliche Klasse!


Disclaimer: Habe Apple, Berkshire Hathaway auf meiner Beobachtungsliste und/oder im Depot/Wiki.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen