Mein Investor-Update zum Ende des 4. Quartals '24
In meinen Investor-Updates blicke ich jeweils zum Ende eines Quartals auf die vergangenen Monate zurück und präsentiere euch die Top-Werte in meinem Investmentdepot; es ist in gewisser Weise "mein persönliches 13F". Des Weiteren beschäftige ich mich gegebenenfalls auch mit Unternehmen, die ich hier im Blog noch nicht vorgestellt habe, die jedoch bereits den Weg in mein Depot gefunden haben.
'Investor-Update reloaded' | Ausgabe 26
Meine Investor-Updates zum Quartalsende sind für mich immer ein willkommener Anlass, auf die vergangenen drei Monate zurückzublicken und meine Einschätzung zu meinen gewichtigsten Depotwerten zu aktualisieren.
▶ Mr. Market & The Fairy Tale of Fear and Greed
Nach dem deutlich negativen Börsenjahr 2022 hatte ich mein Depot an die neuen Herausforderungen angepasst. Den positivsten Effekt hinterließ mein Zugreifen während der 'kleinen Finanzkrise' im Frühjahr 2023, als ich die stark eingebrochenen Kurse im Finanzsektor zum kräftigen Aufstocken bei meinen bevorzugten Alternativen Asset Managern genutzt habe. Diese Entscheidung hat sich letztlich durch das ganze Jahr hindurch positiv ausgewirkt, nicht nur während der Jahresendrallye, sondern darüber hinaus auch durch das ganze Jahr 2024 hindurch.
Das 4. Quartal 2024 liegt nun hinter uns und es war mit einem weiteren kräftigen Kursschub gestartet, bevor ihm im Dezember die Luft ausging und deutliche Kursverluste das Bild prägten. Insbesondere die vorherigen starken Kursgewinner wurden aus den Depots geschmissen und so endete das Jahr mit dem schlechtesten Börsenmonat für mein Depot. Doch das Quartal insgesamt war ein voller Erfolg, insbesondere durch den November, meinem mit weitem Abstand besten Börsenmonat seit meinem ersten Aktienkauf 1987.
Auf das vergangene Börsenjahr habe ich bereits zurückgeschaut und dabei auch auf einen Blick auf die nächsten Monate geworfen, daher gehe ich heute vor allem auf die Veränderungen in meinem Depot ein.
Wer Interesse daran hat, wie es den Börsen und meinen Wikis in den drei vergangenen Monaten en Detail ergangen ist, kann das in meinen monatlichen Performance-Updates nachlesen.
▶ Meine Investmentstrategie: Focused Quality Growth Investing
Stock-Picking bleibt der Schlüssel zum nachhaltigen Börsenerfolg. Jedenfalls in meiner Welt abseits der ETFs, Edelmetalle und Kryptowährungen. Ich konzentriere mich auf die Unternehmen, nicht auf ihren Aktienkurs und ich messe auch dem Gesamtmarkt nicht allzu viel Bedeutung bei.
»Spiele werden von denen gewonnen, die auf das Spielfeld achten und nicht auf die Anzeigetafel.«
Ich verfolge einen gemischten Bottom-Up-Top-Down-Ansatz, bei dem ich einerseits auf makroökonomische Trends setze, andererseits mir innerhalb dieser Trends dann die am besten positionierten und/oder bewerteten Unternehmen herauspicke. Ich versuche also, mich nicht gegen den Markt zu stellen, sondern von seinen (irrationalen) Eskapaden gegebenenfalls zu profitieren. Soweit der Plan...
»In der Theorie gibt es keinen Unterschied zwischen Theorie und Praxis. In der Praxis schon.«(Yogi Berra)
Die sechs Säulen meiner Investmentstrategie:
1. Qualitätsunternehmen mit Burggraben
Bei meinen Investments setze ich vor allem auf Qualitätsunternehmen mit breitem ökonomischen Burggraben und das führt zu soliden und meistens überdurchschnittlichen Ergebnissen.
Bei meinen Investments setze ich vor allem auf Qualitätsunternehmen mit breitem ökonomischen Burggraben und das führt zu soliden und meistens überdurchschnittlichen Ergebnissen.
»Wir denken über zwei Dinge nach: Qualität und Preis. Aber wir denken über Qualität nach, bevor wir über den Preis nachdenken. Wir versuchen, hervorragende Unternehmen zu kaufen, die von hervorragenden Managern geführt werden.«
(Chris Bloomstran)
(Chris Bloomstran)
2. Growth at a reasonable Price (GARP)
Ich bevorzuge Unternehmen mit Umsatz- und Gewinnwachstum, wobei ich den Schwerpunkt auf den Cashflow lege. Unternehmen, die wachsen und ihre Margen verbessern, spielen auch für ihre Aktionäre überdurchschnittliche Ergebnisse ein. Man muss 'nur' geduldig sein und den Unternehmen Zeit geben, ihre Stärken ausspielen zu können.
»Wenn Sie über die großen Wachstumsunternehmen von heute sprechen, ist der Ansatz 'günstig einkaufen, ein Kursziel festlegen, verkaufen, wenn es steigt, und vollständig aussteigen, wenn es das Ziel erreicht' völlig falsch. Ein leidenschaftsloser Blick auf die Geschichte macht deutlich, dass es oft ein Fehler war, in einem schnell wachsenden Unternehmen mit dauerhaften Wettbewerbsvorteilen Gewinne mitzunehmen. Angesichts der Eigenschaften der heute führenden Unternehmen kann es jetzt noch falscher sein. Stattdessen müssen Sie sich vom Verkauf abhalten.«
(Howard Stanley Marks)
3. Ich bevorzuge Unternehmen mit Umsatz- und Gewinnwachstum, wobei ich den Schwerpunkt auf den Cashflow lege. Unternehmen, die wachsen und ihre Margen verbessern, spielen auch für ihre Aktionäre überdurchschnittliche Ergebnisse ein. Man muss 'nur' geduldig sein und den Unternehmen Zeit geben, ihre Stärken ausspielen zu können.
»Wenn Sie über die großen Wachstumsunternehmen von heute sprechen, ist der Ansatz 'günstig einkaufen, ein Kursziel festlegen, verkaufen, wenn es steigt, und vollständig aussteigen, wenn es das Ziel erreicht' völlig falsch. Ein leidenschaftsloser Blick auf die Geschichte macht deutlich, dass es oft ein Fehler war, in einem schnell wachsenden Unternehmen mit dauerhaften Wettbewerbsvorteilen Gewinne mitzunehmen. Angesichts der Eigenschaften der heute führenden Unternehmen kann es jetzt noch falscher sein. Stattdessen müssen Sie sich vom Verkauf abhalten.«
(Howard Stanley Marks)
Das Pareto-Prinzip hat sich bewährt, auch beim Investieren. Es gibt keine absoluten Gewissheiten, nur Wahrscheinlichkeiten. Wer nur dann investiert, wenn jeder Zweifel beseitigt und jedes Risiko ausgeschlossen ist, investiert... nie. Irgendwas ist immer. Das
»Die Zukunft ist niemals klar: Schon für ein bisschen Gewissheit muss man einen hohen Preis zahlen. Unsicherheit ist deshalb der Freund von Langfristinvestoren.«
(Warren Buffett)
4. Focus Investing
Daneben folge ich dem Ansatz des Focus Investing und setze nur auf die besten Unternehmen, anstatt blind breit zu streuen. Bei jeder neuen Idee überlege ich, ob diese Aktie besser ist als die in meinem Depot. Und sie muss schon viel aussichtsreicher sein, denn das Unternehmen ist neu (für mich), ich kenne es noch nicht so gut und weiß nicht, ob mein Investmentcase valide ist. Und ob ich wirklich auf das Management setzen kann. Das zeigt erst die Zeit und das bedeutet, dass jede neue Investmentidee ein höheres Risiko darstellt als meine Bestandsinvestments. Also muss sie auch viel höhere Chancen bieten, um Einlass ins Depot zu finden. Dass ich kein/kaum Cash halte, ist hierbei ein (weitere) Vorteil, denn ich muss noch die zusätzliche Hürde überwinden, eines meiner Depotunternehmen zu verkaufen oder zumindest zu reduzieren, um mir das nötige Geld für den Neukauf zu besorgen. Das hilft mir, mich nicht (zu sehr) zu verzetteln.
»Diversifikation in großem Stil ist ein Fehler. Wenn Sie sich wirklich mit Unternehmen auskennen, sollten Sie wahrscheinlich nicht mehr als sechs davon besitzen. Wenn Sie sechs wunderbare Unternehmen ausfindig machen können, ist das alles, was Sie an Diversifikation brauchen. (...) Eine Politik der Portfoliokonzentration kann das Risiko verringern, wenn sie sowohl die Intensität, mit der ein Anleger über ein Unternehmen nachdenkt, als auch das Komfortniveau erhöht, das er vor dem Kauf empfinden muss.«
(Warren Buffett)
»Diversifikation in großem Stil ist ein Fehler. Wenn Sie sich wirklich mit Unternehmen auskennen, sollten Sie wahrscheinlich nicht mehr als sechs davon besitzen. Wenn Sie sechs wunderbare Unternehmen ausfindig machen können, ist das alles, was Sie an Diversifikation brauchen. (...) Eine Politik der Portfoliokonzentration kann das Risiko verringern, wenn sie sowohl die Intensität, mit der ein Anleger über ein Unternehmen nachdenkt, als auch das Komfortniveau erhöht, das er vor dem Kauf empfinden muss.«
(Warren Buffett)
5. Buy & Hold
Es gibt sie, die High Quality-Unternehmen. Aber nicht so viele, wie man annimmt. Und sie entwickeln sich nicht zu jeder Zeit herausragend, auch sie haben mal Durststrecken und müssen Rückschläge verkraften. Das gilt auch für Kursentwicklung. Es ist eine Herausforderung, sie zu finden und in sie zu investieren (weil sie meistens teuer sind aussehen), aber der wirklich schwierige Teil kommt nach dem Kauf: das Behalten. Denn es gibt bereits beim Kauf auch negative Aspekte, die gegen das Unternehmen und das Investment sprechen. Und auch während die Aktie im Depot liegt, gibt es Gegenwind, mal schwächer, mal stärker. Es kommt entscheidend darauf an, sich nicht beirren und aus der Aktie vertreiben zu lassen, so lange sich das Unternehmen grundsätzlich in die richtige Richtung entwickelt und der ursprüngliche Investmentcase nicht über den Haufen geworfen wurde.
»Um einen Multibagger im Portfolio zu bekommen, muss man einen Multibagger im Portfolio halten. Halten kann qualvoll sein. Besonders Gewinner. (...) Für einen Multi-Bagger im Depot müssen Sie an einer Aktie festhalten, die billig, teuer, gehasst und geliebt sein wird.«
6. Cash is Trash!
Ich bin gerne voll investiert, weil sich nach meiner Erfahrung eine hohe Cash-Quote nur in der Theorie auszahlt (für günstige Nachkäufe), in der Praxis aber auf lange Sicht Rendite kostet. Denn die sich bietenden Nachkaufchancen nutzt man dann doch nicht und somit verschimmelt das Geld dauerhaft und unnötig unrentabel auf dem Konto. Folglich habe ich die Abstürze 2018, 2020, 2022 sowie den 'Flash-Crash' im August 2024 voll mitgemacht - dann aber auch bei den anschließenden Erholungsrallyes nicht nur zugeschaut.
»Ich halte niemals Barmittel, denn Barmittel aufzubauen würde bedeuten, aus dem Markt auszusteigen. Meine Vorstellung ist es, für immer im Markt zu bleiben und Aktien abhängig von der fundamentalen Lage umzuschichten.«
(Peter Lynch)
Ich bin gerne voll investiert, weil sich nach meiner Erfahrung eine hohe Cash-Quote nur in der Theorie auszahlt (für günstige Nachkäufe), in der Praxis aber auf lange Sicht Rendite kostet. Denn die sich bietenden Nachkaufchancen nutzt man dann doch nicht und somit verschimmelt das Geld dauerhaft und unnötig unrentabel auf dem Konto. Folglich habe ich die Abstürze 2018, 2020, 2022 sowie den 'Flash-Crash' im August 2024 voll mitgemacht - dann aber auch bei den anschließenden Erholungsrallyes nicht nur zugeschaut.
»Ich halte niemals Barmittel, denn Barmittel aufzubauen würde bedeuten, aus dem Markt auszusteigen. Meine Vorstellung ist es, für immer im Markt zu bleiben und Aktien abhängig von der fundamentalen Lage umzuschichten.«
(Peter Lynch)
Opportunitätskosten machen den einen Unterschied!
Charlie Munger sagte einst: "Intelligente Menschen treffen Entscheidungen auf der Basis von Opportunitätskosten". Kein sofort eingänglicher Gedanke, sondern vielmehr vertieftes Nachdenken erfordert. Instinktiv wende ich ihn jedoch bereits seit einigen Jahren und zunehmend an. Opportunitätskosten sind die Renditenerwartungen, die man mit einer alternativen Geldanlage hätte verdienen können. Erzielt man 10 % Rendite, klingt das toll. Hätte man aber mit seiner zweitbesten Idee 15 % eingefahren, waren die 10 % kein gutes Geschäft. Und wie macht das bei mir den einen Unterschied? Nun, bei jeder neuen Idee für ein Investment wäge ich dies gegen meine bereits bestehenden Positionen ab. Da ich stets voll investiert bin, muss ich ohnehin erstmal Geld freischaufeln, um etwas Neues kaufen zu können. Und das tue ich nur (noch), wenn die neue Idee, das neue Unternehmen ein deutlich besseres Chance-Risiko-Verhältnis aufweist. Ansonsten gibt es keinen Grund, meine Beteiligungen anzufassen - ggf. stocke ich sie sogar weiter auf.
Positiver Nebeneffekt des Opportunitätskosten-Ansatzes ist, dass ich so laufend meine Bestandspositionen und den ihnen zugrundeliegenden Investmentcase überprüfe und auf Lücken, Fehler, negative Entwicklungen abklopfe. Im Ergebnis haben sich meine Transaktionen in den letzten Jahren immer weiter reduziert, während die Ergebnisse sich verbessert haben. Eine sehr erfreuliche Entwicklung, die ich aber im Blick behalten werde, ob und in wie weit sie sich auf längere Sicht schlägt.
Und noch ein bisschen mehr...
Neben den Quality Investments liegt mein Interessenschwerpunkt auf Deutschen Nebenwerten und abgerundet wird das Ganze mit einigen aussichtsreichen Turnaround-Spekulationen. Wenngleich mit den "heißen Wetten" natürlich größere Kursgewinne eingefahren werden können, jedenfalls für eine gewisse Zeit und durch ein viel höheres Risiko erkauft. Daher nehmen solche spekulativeren Werte nur kleine Positionen in meinem Depot ein, denn man braucht viel Geduld und muss auch zwischenzeitliche Rückschläge durchstehen.
▶ Mein Investmentdepot
Investmentdepot inkl. Cash per 31.12.2024 |
Meine 3 Top-Performer waren SoFi Technologies, LendingClub und Apollo die zwischen 36 % und 118 % zugelegt haben. Da sie zu den höher gewichteten Depotwerten zählen, hatte dies unterm Strich deutlich positive Auswirkungen auf die Depotrendite.
Meine 3 Flop-Performer waren Verve Group, RTX und MidCap Financial (trotz des Kursanstiegs von 8,5 %). Die drei Flop-Werte gehör(t)en nicht zu den ganz so hoch gewichteten in meinem Depot, daher hielten sich die Auswirkungen der Kursverluste vergleichsweise in Grenzen.
Da ich in den letzten Monaten die Anzahl meiner Alternativen Asset Manager von drei auf fünf erhöht habe, habe ich meine Top 10 auf eine Top 12 erweitert. Zudem ist die Gewichtung meiner führenden Top-Werte entsprechend gefallen, während die der Top 12 sogar gestiegen ist. Mein Depot ist nicht nur hinsichtlich der Einzelwerte stark fokussiert, sondern ich habe in manchen Branchen 'Cluster' gebildet und meine Investments auf die zwei oder drei am besten positionierten Unternehmen verteilt.
Cluster Retail (16 %)
Costco, der drittgrößte Einzelhändler der Welt, hat in den letzten Jahren oft mein Depot als Spitzenreiter angeführt. Ende 2023 lag Costco auf dem dritten Rang, dank einer sehr starken Performance zur Jahresmitte 2024 dann wieder auf dem vordersten Platz. Im 3. Quartal hatte ich einen Teilverkauf vorgenommen, weil ich das Geld zum Aufstocken anderer Werte benötigt habe, und nun ist Costco zurück an der Spitze meines Depots - nicht nur aus eigener Kraft heraus, aber dazu später mehr.
Das fast einzigartige Geschäftsmodell erweist sich als weitestgehend resilient in jeder Wirtschaftslage und bleibt der Top-Pick im Einzelhandel - online wie offline. Die 'Subscriber Renewal Rate' liegt bei über 90 %; es erneuern also so viele Mitglieder ihre Mitgliedschaft wie nie zuvor und weitere werden laufend hinzugewonnen. Zudem hat man sich dazu durchgerungen, die Mitgliedsbeiträge anzuheben. Aufgrund der US-Buchungsvorschriften verteilen sich die Mehreinnahmen auf die einzelnen Monate, so dass das wahre positive Ausmaß erst ab dem 2. Halbjahr 2025 in den Geschäftszahlen zu sehen sein wird: Costcos Kosten erhöhen sich kaum, seine stetigen Einnahmen hingegen schon. Also steigen die Margen und die zusätzlichen Einnahmen werden in ein beschleunigtes Expansionstempo gesteckt. Einfach unerreicht und klasse!
Bei Amazon habe ich erstmals während des starken Börseneinbruchs Anfang 2016 zugegriffen, aber vor einiger Zeit meine Position halbiert. Dumm gelaufen gemacht. Nachdem ich mich intensiv(er) mit Nick Sleep und seinem sehr erfolgreichen Investmentansatz beschäftigt habe, ist mir klar geworden, dass ich Amazon deutlich unterschätzt habe - und ich habe meine Position wieder deutlich aufgestockt.
"Denjenigen, die argumentieren, dass Amazon bereits groß ist, stellen wir zwei Fragen: Was glauben Sie, wie groß wird der Anteil des E-Commerce am US-Einzelhandel in zehn Jahren sein, und was glauben Sie, wie groß war er im letzten Jahr?"(Nick Sleep, 2006)
Amazon sollte nicht nur weiter beim Umsatz deutlich wachsen können, sondern das Unternehmen ist inzwischen auch im Onlinehandel profitabel und sollte seine operativen Margen weiter ausweiten können. Das Thema KI sorgt beim Cloud-Weltmarktführer AWS (Amazon Web Services) für eine Wachstumsbeschleunigung und darüber hinaus fokussiert sich Amazon insgesamt mehr auf aktuelle und/oder perspektivisch profitable Geschäftsfelder, ohne dabei seine Wachstumsinvestitionen zu drosseln. Als Ergebnis verbleibt ein wachsender Cash-Bestand im Unternehmen, den man (1.) an Geschäftskunden als verzinsliche Kredite vergeben kann und/oder andernorts Zinserträge generiert. Das Finanzergebnis legt damit zu und in der Folge auch der Konzerngewinn - seit jeher der stärkste Treiber für den Aktienkurs.
McKinsey hat soeben eine Studie vorgelegt zu den "18 Bereichen für das Wachstum von morgen". Den Umsatz im Bereich eCommerce sieht man von 4 Billionen USD in 2022 auf 14 bis 20 Billionen in 2040 anwachsen bei Profiten von 200 bis 1.000 Mrd. USD und der Bereich Cloudservices soll von 220 Mrd. USD in 2022 auf 2,5 bis 3,3 Billionen USD im Jahr 2040 steigen bei Gewinnen zwischen 160 und 510 Mrd. USD. In beiden Bereichen ist Amazon Weltmarktführer und auch wenn Prognosen immer mit Vorsicht zu genießen sind, zeigen sie doch, wo künftiges Wachstum generiert werden dürfte - auch und gerade von den etablierten Big Playern. Daher bin ich davon überzeugt, dass man bei Amazon auch künftig und langfristig an Bord sein muss...
:: Performance Amazon: Q4/24: 26,75 % | 2024: +54,75 %
:: Performance Costco: Q4/24: +12,5 % | 2024: +50,0 % | 2023: +40,25 %
Cluster Alternative Asset Manager (50,0 %)
Alternative Asset Manager stehen bei mir schon viele Jahre und auch weiterhin hoch im Kurs; das hat sich auch in diesem Quartal erneut bezahlt gemacht. Ich hatte hier Anfang des 2. Quartals 2023 während der 'kleinen Finanzkrise' deutlich aufgestockt und dabei Apollo Global Management, Blackstone und KKR auf jeweils über 10 % Depotgewichtung gehievt. Blackstone und KKR wurden inzwischen in den S&P 500 aufgenommen und auch bei Apollo erfolgte dieser richtungsweisende Schritt kürzlich. KKR und Apollo werden bei den besten Werten im S&P 500 des Jahres unter den Nummern 18 und 19 geführt. Auch wenn sie nur wenige Wochen dazu gehörten haben sie in meinem Depot das ganze Jahr über für Überrenditen gesorgt.
Meine Finanzinvestoren sind alle unterschiedlich aufgestellt und ergänzen sich aus meiner Sicht hervorragend. Dennoch wollte ich mein Engagement in dem Bereich weiter ausbauen und habe daher im 3. Quartal bereits zusätzlich in die kanadische Brookfield Corp. investiert und Anfang Oktober auch noch in Ares Management. Zur Gegenfinanzierung des Ares-Kaufs habe ich dazu bei KKR und Brookfield etwas Geld abzweigen müssen.
All meine Finanzinvestoren gehen über den Daumen gepeilt davon aus, in den nächsten fünf Jahren ihre Assets under Management zu verdoppeln und dabei ihre Provisionseinnahmen überproportional zu steigern. Damit würden sie im Prinzip "nur" die Erfolge der letzten Jahre (und Jahrzehnte) fortschreiben und ich teile ihre positive Einschätzung. Mit entsprechend angewachsenen Provisionsströmen. 1,00 USD Cashflow wird so in fünf Jahren zu 2,50 USD. Es gibt nicht viele Unternehmen mit einer solchen Wachstumsstärke! Die absehbaren Gewinnsteigerungen werden auch den Aktienkursen weiter Rückenwind verschaffen und deshalb bin ich hier gerne Aktionär. Selbst bei Kurseinbrüchen kann ich diese relativ entspannt an mir vorüberziehen lassen.
Zudem bin ich bei PJT Partners engagiert, die zwar kein Finanzinvestor sind, aber als führendes Beratungshaus der Wallstreet bei Fusionen und Übernahmen vom selben Markt profitieren. PJT ist also eher "ein assoziiertes Mitglied ohne Stimmrecht" in meinem Finanzinvestoren-Cluster. ツ
Unterm Strich habe ich die Hälfte meines Anlagevermögens in Finanzinvestoren investiert. Ich weiß, dass dies unter klassischen Gesichtspunkten als 'Klumpenrisiko' interpretiert wird, allerdings teile ich diese Auffassung nicht. Die Alternativen Asset Manager gehören zwar alle zur selben Branche, aber sie investieren das Geld ihrer Investoren breit gestreut über viele verschiedene Assetklassen und Branchen hinweg. Es ist ganz überwiegend nicht ihr Eigenkapital! Ein heftiger Börsencrash würde also nicht ihr Kapital treffen, sondern 'nur' ihre Erlöse. Und auch hier überwiegend nur die erfolgsabhängigen Provisionen, nicht die Management-Fees. Diese Gedankengänge bin ich nun bereits zig Male durchgegangen, über viele Jahre und die unterschiedlichsten Börsenphasen hinweg und ich komme immer wieder zu derselben Einschätzung bzgl. des Risikos und der Chancen. Und deshalb habe ich zusätzlich noch weiter aufgestockt bei den Finanzinvestoren. Ich kann aber nachvollziehen, wenn andere Anleger sich hiermit nicht wohl fühlen.
:: Performance Apollo: Q4/24: +36,25 % | 2024: 94,75 % | 2023: +43,25 %
:: Performance Ares: Q4/24: +20,75 % | 2024: 38,5 %
:: Performance Blackstone: Q4/24: +20,75 % | 2024: +41,0 % | 2023: +68,25 %
:: Performance Brookfield: Q4/24: +14,5 % | 2024: +54,5 %
:: Performance KKR & Co.: Q4/24: +21,75 % | 2024: +92,25 % | 2023: +72,75 %
:: Performance PJT Partners: Q4/24: +24,75 % | 2024: +64,25 %
Texas Pacific Land
Mein "Quasi-Energiewert" Texas Pacific Land hat ein sehr volatiles Quartal hinter sich. Bis Ende Oktober schoss der Kurs raketengleich in die Höhe; zuletzt löste die Aufnahme in den S&P 500 wohl einen "Short-Squeeze" aus. Zwischenzeitlich war TPL meine größte Depotposition. Ich habe meine Position etwas abgebaut, weil ich Geld für das Aufstocken bei Amazon benötigte. In den letzten fünf Wochen ging es mit dem Aktienkurs fast ebenso steil bergab wie zuvor nach oben, auch weil die Shorties zurückschlugen und die Shortquote auf über 7,5 % hochtrieben. Inzwischen haben sich die Kursschwankungen weitgehend ausgependelt und unterm Strich bleibt ein beachtliches Kursplus für das Quartal - und im S&P 500 war TPL der siebtbeste Wert des Jahres. Ich bleibe hier entspannt. Meine ursprüngliche TPL-Position aus dem Jahr 2018 hatte im Sommer deutlich aufgestockt und inkl. Dividenden ergeben sich nach wenigen Monaten rund 50% an Gesamtrendite.
:: Performance Texas Pacific Land: Q4/24: +32,25 % | 2024: +124,0 % | 2023: -33,25 %
Cluster FinTech (17,75 %)
LendingClub ist war bisher einer meiner teuersten Fehlgriffe - weil ich von dem Unternehmen sehr überzeugt und dort dem entsprechend zu früh und zu stark eingestiegen bin. Das Kerngeschäft, die Kreditplattform, schwächelt, weil es zwar viel Nachfrage von Kreditkunden gibt, aber die Banken als Abnehmer der Kredite zurückhaltend sind und eher ihr Kreditvolumen runterfahren. LendingClub hat gegengesteuert und sich neue Geschäftsfelder erschlossen. Das zahlt sich aus, auch beim Aktienkurs. Inzwischen liegt sogar meine Position dank mehrfacher Aufstockungen in die fallenden Kurse hinein fett im Plus. In den USA sind die Zinssätze für Kreditkartenschulden auf einen neuen Rekordstand jenseits der 21 % gestiegen und gleichzeitig ist die Kreditausfallrate um 50 % hochgeschnellt. Für LendingClub sind das gute Nachrichten, denn man bietet seinen knapp 5 Mio. Bestandskunden die Ablösung ihrer Kreditkartenschulden an für rund 4 % niedrigere Zinssätze - und der Druck, dieses Angebot anzunehmen, steigt. Zudem sind von den Ausfällen vor allem Menschen mit niedrigem Einkommen und entsprechend niedrigem FICO-Score betroffen - und die bekommen von LC keine Kredite. Die Kreditqualität bei LC leidet also weiterhin unterdurchschnittlich, wenngleich auch bei LC die Ausfälle zunehmen. LC dürfte daher weiterhin sehr gut in der Spur sein und bleibt aussichtsreich.
Zudem habe ich bin ich seit etwa neun Monaten auch wieder bei PayPal investiert, wo sich unter dem nicht mehr ganz neuen Neuen Alex Chriss alles vieles zum Besseren wendet. Ende Oktober habe ich dann auch wieder eine Position in SoFi Technologies etabliert, wofür ich meine PayPal-Position reduzieren musste, um das nötige Geld freizubekommen. Ein sehr glücklicher Move, denn die SoFi-Aktie hat sich in diesem Quartal mehr als verdoppelt. Ich habe meinen Bestand dann nochmals aufgestockt und auch wenn ich nicht die volle Kurssteigerung erwischt habe, sind es für die Gesamtposition doch deutlich mehr als 40 %. Insgesamt haben alle meine FinTechs in den letzten drei Monaten in meinem Depot für satte Kursgewinne gesorgt - und es spricht viel dafür, dass sie das auch künftig tun werden.
- Portfoliocheck: Joel Greenblatt kauft sich jetzt auch bei PayPal ein
- Gastartikel von Stefan Waldhauser zu LendingClub: Spektakuläre Kurserholung nach starken Zahlen
- LendingClub: Zündet dieses völlig unterschätzte Fintech jetzt den Turbo?
- Joel Greenblatt liebt günstige Wachstumsaktien mit Potenzial – wie SoFi Technologies
:: Performance LendingClub: Q4/24: +57,25 % | 2024: +100,0 % | 2023: +0,5 %
:: Performance PayPal: Q4/24: +17,75 % | 2024: +46,75 %
:: Performance SoFi Technologies: Q4/24: +118,0 % | 2024: +70,75 %
Cluster Verteidigung (8,75 %)
DAX-Mitglied Rheinmetall hatte ich erst im 2. Quartal neu ins Depot gekauft und mich damit erstmals an einem Rüstungsunternehmen beteiligt. Im 3. Quartal habe ich dann diese Position halbiert und das Geld in den US-Rüstungs- und Luftfahrunternehmen RTX investiert. Und habe diese Entscheidung im 4. Quartal wieder umgekehrt. Natürlich wirkt das unentschlossen und am besten hätte ich einfach die Finger davon gelassen. Aber John Maynard Kenyes sagte einst: "Wenn sich die Fakten ändern, ändere ich meine Meinung". Und die Faktenlage hat sich grundlegend geändert, denn Don Trump ist zurück und wird in drei Wochen der nächste US-Präsident werden. Und er kokettiert bereits wieder mit einem Austritt der USA aus der NATO, sofern die übrigen NATO-Partner ihre Verteidigungsfähigkeit nicht gewaltig erhöhen und brachte zuletzt eine BIP-Quote für Rüstungsetats von 5 % ins Spiel - bisher erreichen noch nicht mal alle NATO-Partner die schon lange vereinbarten 2 %. Rheinmetall dürfte hier zu den ganz großen Profiteuren zählen und CEO Papperger erklärte kürzlich, bis 2027 nicht nur Rheinmetalls Umsatz auf 20 Mrd. Euro verdoppeln zu wollen, sondern auch den Gewinn. Ich gehe daher davon aus, dass die Europäer ganz besonders viel in Verteidigung investieren werden und das bevorzugt bei ihren heimischen Herstellern. Daher konzentriere ich mich auf Rheinmetall und habe meine Position entsprechend hochgerüstet. Von einem "Cluster" kann man also momentan nicht (mehr) sprechen.
:: Performance Rheinmetall: Q4/24: +20,0 % | 2024: +105,5 % | 2023: +89,25 %
▶ Meine Cash-Quote
Ich habe vor einiger Zeit (endlich) erkannt, dass eine hohe Cash-Quote langfristig mehr Rendite kostet, als wenn man annähernd voll investiert ist - auch wenn man dann bei Kursabstürzen voll aufs Brett kriegt. Man muss dann eben 'nur' die Ruhe bewahren. Meine Cash-Quote lag Ende des Quartals bei für mich üblichen 1 %.
Genau genommen ist sie sogar negativ, da ich einen Wertpapierkredit in Anspruch nehme; bei voller Inanspruchnahme macht er inzwischen 'nur noch' rund 15 % meines Investmentkapitals aus (Mitte 2022 zum Start waren es exakt 20 %). In 2022 war wegen des Börseneinbruchs die kreditgenerierte Hebelwirkung kostspielig, in 2023 hat sie sich sehr positiv ausgezahlt und auch 2024 rechnet sich das Ganze noch (obwohl anstelle der ursprünglichen 3 % p.a. inzwischen knapp 7,5 % 6,85 Zinsen anfallen). Ich werde den Kreditrahmen nicht erhöhen; sollte das Depot weiter zulegen, verringert sich damit der Kreditanteil an meinem verfügbaren Kapital entsprechend. Und selbstverständlich weiß ich, was Warren Buffett davon hält:
»Geliehenes Geld hat keinen Platz im Investoren-Werkzeugkasten. An den Märkten kann jederzeit alles passieren. (...) Kredit ist wie Sauerstoff. Ist er vorhanden, bleibt seine Anwesenheit unbemerkt. Fehlt er, ist das alles, was bemerkt wird. (...) Wenn Du schlau bist, musst Du keinen Kredithebel für deine Investments nutzen und wenn Du dumm bist, solltest Du keinen nutzen.«
Stimmt schon. Der Wertpapierkredit bleibt 'under review' - und ich frage mich immer mal wieder, ob ich 'nicht schlau' bin oder 'dumm' und ob ich das rausfinden kann, ohne dabei Pleite zu gehen. Mein Wertpapierkredit und ich haben ja keine ganz unkomplizierte Vorgeschichte...
▶ Mein 'operativer Net Worth'
"Das Endergebnis aller Investitionen ist die Rendite" schrieb Value Investor Chuck Akre uns Anlegern ins Stammbuch. Im Jahr 2024 ist mein 'operativer Net Worth' um +61,0 % gestiegen und hat sich damit in den letzten drei Monaten um weitere +25,55 % erhöht - das ist ein neuer Quartalsrekord, den bisher das 2. Quartal 2020 mit dem Corona-Rebound hielt (+25,45 %). Zwischenzeitlich lag der Zuwachs sogar bei über 35 % (YTD), aber der Dezembereinbruch hat seine Spuren hinterlassen. Doch das ist kein Grund zu Jammern, mit dem Ergebnis bin ich mehr als zufrieden!
Anmerkung: Mein 'operativer Net Worth' ist der variable Teil meines Vermögens (Cash, Fonds/ETFs, Wertpapiere), den ich durch Investieren oder Arbeitsleistung aktiv beeinflussen kann. Die ausgewiesene Rendite stellt also nicht alleine die Entwicklung meiner Investmenttätigkeit dar, aber sie liegt nahe dran, da mein Investmentdepot rund 95 % meines Gesamtvermögens ausmacht. Des Weiteren erzeugt die Inanspruchnahme eines Wertpapierkredits einen (positiven oder negativen) Hebeleffekt. Der mein Verschuldungsgrad ('Loan-to-Value Ratio'), also der in Anspruch genommene WP-Kredit im Verhältnis zum Depotwert zzgl. Cash, lag Ende des 4. Quartals bei 10,85 % nach zuvor 13,3 %.
Meine angepeilte durchschnittliche Jahresperformance liegt bei 15 % und die hatte ich 2022 deutlich verfehlt. 2023 habe ich voll zurück in die Erfolgsspur gefunden mit einem Zuwachs von 55,75 % und dieses Ergebnis in 2024 mit +61,0 % sogar nochmals toppen können. In den letzten 10 Jahren habe ich 8 Jahre mit Renditen zwischen 22 % und 61 % abgeschlossen, während ich mir 2018 ein sattes Minus von -10 % einhandelte und 2022 sogar -16,75 %. Trotz der Rücksetzer zeigt die grundsätzliche Entwicklung weiter in die gewünschte Richtung. Seit ich 2014 mein Vermögen in meine GmbH überführt habe, hat es um durchschnittlich 19 % pro Jahr zugelegt. Sehr erfreulich und beinahe in Buffett'schen Sphären... ツ
Mein Lieblingshobby Börse macht mir immer noch viel Spaß und ich schreibe auch immer noch gerne darüber. Auch wenn ich inzwischen doch viel Arbeit in bezahlte Börsenartikel stecke und mir dabei meine Themen nicht immer so frei aussuchen kann, wie das früher der Fall war, als ich ausschließlich dieses Blog bespielt habe. Aber ich will mich nicht beschweren, sondern bin sogar dankbar, dass ich als 'ungelernter' Schreiberling eine so tolle Beschäftigung gefunden habe, die mir viel Freude bereitet - fast so viel wie das Investieren selbst. Fast...
So, geschafft. Und nun bin ich gespannt auf eure Anmerkungen und eure Kritik zu meinem Quartalsbericht.
Möge die Rendite mit euch sein! ツ
Disclaimer: Die meisten Werte befinden sich auf meiner Beobachtungsliste und/oder im Depot/Wiki.
Hi Michael,
AntwortenLöscheneine kurze Verständnisfrage: Die Erwähnung der MidCap Financial hat mich etwas verwirrt. Gehören die Positionen FS KKR und MidCap Financial zu den restlichen 4% des Investment-Depots (Depotpositionen ab 13)? Ich war davon ausgegangen, dass diese Teil deines privaten Depots sind. Falls das der Fall ist, berücksichtigt die Berechnung des Wachstums deines operativen Net Worth beide Depots? Wenn ja, hätte dein privates Depot das Gesamtwachstum verlangsamen müssen. Umso beeindruckender ist Dein Gesamtergebnis von 61% – Glückwunsch dazu!
Die laufenden nach Steuern Einnahmen von zB FS KKR sind weiterhin höher, als die Kosten eines Wertpapierkredits. Wäre dieser Weg aus Deiner Sicht eine relative risikoarme Option?
Moin Konstatin,
Löschennein, die beiden BDCs MidCap Financial und FS KKR Capital führe ich in meinem separaten (und vergleichsweise ziemlich kleinen) Dividendendepot, mit dem ich meinen Sparerfreibetrag ausnutze. Sie zählen also nicht zu den restlichen rund 4 % des Investmentdepots.
Was deine zweite Frage angeht bzgl. Dividendeneinnahmen vs. WP-Kredit, hatte ich vor einigen Jahren mal eine entsprechende Überlegung angestellt: Meine High-Yield-BDC-Dividend-Debt-Strategie - Einfach perfekt oder ziemlich blöd?. Das Depot hatte ich zwischenzeitlich geräumt, weil ich privat hohe Zinseinnahmen aus meinem Kredit an meine GmbH erhalten habe, so dass ich hierfür Steuern bezahlen musste. Inzwischen ist der Kredit aber kräftig getilgt und die Zinseinnahmen entsprechend geringer. Die Einnahmelücke bis zum Freibetrag fülle ich mit BDCs und ihren Dividendeneinnahmen. Aber, wie gesagt, das Depot hat ein vergleichsweise geringes Volumen.
Wäre MERCADOLIBRE nicht besser als Amazon mit denselben Argumenten?
AntwortenLöschenOb MercadoLibre sich besser entwickeln wird als Amazon, kann ich nicht einschätzen. Beide haben großes Potenzial, doch bei Amazon kann ich das Business und die Entwicklungen besser greifen und deshalb bin ich hier engagiert.
LöschenHallo Michael,
AntwortenLöschenvon Roper hast du dich ja kürzlich auch getrennt. Weil die Position für deine Verhältnisse eh recht klein war oder hast du da konkrete Gründe?
Ich habe einige kleinere Positionen reduziert bzw. verkauft, weil ich Geld für den Amazon-Kauf benötigt habe. Sowohl Danaher als auch Roper haben Potenzial, aber ich sehe den Erfolg momentan nicht also so konkret sichtbar an wie bei Amazon. Es war also eine Abwägungsentscheidung, ich hätte auch Roper und Danaher nebenher weiterlaufen lassen können. Doch wie ich im Investor-Update zu den "Opportunitätskosten" ausgeführt habe, habe ich mich auf das Unternehmen konzentriert, das mich momentan am stärksten überzeugt. Wenn sich diese Überzeugung bei Roper und/oder Danaher auch wieder einstellt, werde ich mich an den Unternehmen gerne wieder beteiligen. Vielleicht ergibt sich das bereits nach den nächsten Quartalszahlen, vielleicht auch erst später.
LöschenWieso taucht Novo Nordisk nicht in der Liste auf. Klasse Unternehmen!!
AntwortenLöschenBei Gesundheitswerten und Pharmaunternehmen habe ich noch nie ein glückliches Händchen gehabt. So auch bei Novo Nordisk, wo ich Ende 2016 aufgrund anhaltender Probleme ausgestiegen war und dann irgendwie nie wieder den Einstieg gefunden habe. Der Kurs ist zwar zuletzt deutlich zurückgekommen, aber ich kann nicht wirklich einschätzen, wie sich die Produkte im Markt schlagen werden was Nachahmermedikamente der Konkurrenz in den Geschäftszahlen anrichten können. Und dann ist da die enorme Unsicherheit über den baldigen Gesundheitsminister Kennedy, die mich aktuell vor dem gesamten Sektor zurückschrecken lassen. Hier werde ich mindestens abwarten, bis ich klar sehe, wohin die Reise geht. Momentan ist das eine totale Blackbox mit enormen Risiken - wenn sich diese Risiken aber nicht konkretisieren, ergeben sich wieder große Chancen. Aber erst dann (jedenfalls für mich).
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