In meiner Kolumne "Kissigs Portfoliocheck" nehme ich regelmäßig für das "Aktien Magazin" von Traderfox die Depots der besten Investoren unserer Zeit unter die Lupe.
Bei meinem 280. Portfoliocheck schaue ich wieder einmal bei Akre Capital Management. Value Investor Charles T. Akre hatte sie bis zu seinem Ausscheiden Ende 2020 geleitete und seitdem führen Chris Cerrone und John Neff die Geschäfte. Doch Akres Erfolgsprinzipien bleiben weiterhin die Basis der Entscheidungen. Die nötige Sicherheitsmarge bestand für Akre nicht zuvorderst in einem niedrigen Einkaufspreis, sondern er suchte nach Unternehmen mit bestimmten Kriterien: Gutes Management mit nachgewiesenen Erfolgen, wesentliche und dauerhaften Wettbewerbsvorteilen (ökonomischer Burggraben), langfristigen Wachstums- und Reinvestitionsmöglichkeiten, attraktivem Kaufpreis im Verhältnis zu den vom Unternehmen generierten Cashflows. Neudeutsch formuliert setzte Chuck Akre bevorzugt auf 'Compounding Machines'. Chuck Akre strebte nach einer hohen Kapitalrendite, indem er den Free Cashflow ins Verhältnis setzt mit dem eingesetzten Kapital. Dabei investierte Akre stets nach derselben Maxime wie Charlie Munger: ohne hektische Betriebsamkeit, lieber zweimal nachdenken, bevor man nichts tut. Und als Anhänger des 'Focus Investing' konzentriert er sein Depot auf einige wenige Positionen.
Im 3. Quartal 2024 agierte Akre erneut mit der bekannten ruhigen Hand. Die Turnoverrate lag bei niedrigen 2% und man hält lediglich zehn Positionen in seinem fokussierten Portfolio, darunter keine Neuerwerbungen. Der stieg um 6% auf 12,02 Mrd. USD und glich damit den kleinen Rücksetzer aus dem Vorquartal wieder aus.
Wie Warren Buffett und Munger fand Akre stets großen Gefallen an Finanzwerten und diese machten zum Ende des Quartals mit 58% weiterhin deutlich mehr als die Hälfte des Portfolios aus, gefolgt von Immobilienwerten mit 17,5% und zyklischen Konsumwerten mit 12,5%. Dahinter liegen Technologiewerte mit 7,9% und Gesundheitswerte mit 4,2%. Im Großen und Ganzen hat sich hier nicht viel verändert.
Bei der Ratingagentur Moody's hat Akre rund ein Fünftel seiner Anteile verkauft. Hier war er ursprünglich im 1. Halbjahr 2012 eingestiegen und seitdem hat sich die Aktie mehr als verzehnfacht – zuzüglich Dividenden. Bei KKR nahm Akre nochmals Geld vom Tisch und verkaufte weitere 17% seiner Aktien. Hier war er erstmals Anfang 2018 eingestiegen und die Aktie hat sich seitdem rasant entwickelt. Insbesondere seit der 'kleinen Finanzkrise' im Frühjahr 2023, als mehrere große Regionalbanken in den USA Pleite gingen und der Finanzsektor massiv abverkauft wurde an der Börse, kennt die KKR-Aktie kein Halten mehr. Allein seit dem Jahresstart legte sie um 90 % zu und hängte damit alle anderen Alternativen Asset Manager klar ab. Auch die kanadische Brookfield, in die Akre erstmals im Frühjahr 2019 investiert, und die er im Gegenzug für die Gewinnmitnahmen bei KKR weiter leicht aufstockte. Bemerkenswert ist nicht nur, dass der Finanzsektor so dominant ist, sondern auch innerhalb dessen hat Akre starke Schwerpunkte gebildet. Die beiden Zahlungsdienstleister Mastercard und Visa kommen zusammen auf eine Gewichtung von rund 23,5% und die beiden Alternativen Asset Manager KKR und Brookfield bringen gemeinsam knapp 21% auf die Waage. Weniger im Fokus steht Danaher, Akres (beinahe) einziges Investment im Gesundheitssektor. Dabei ist Akre nicht der einzige Starinvestor, der jetzt auf ein Wiedererstarken von Danaher setzt...
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