Die Börse zeigte sich jedenfalls im ersten Moment enttäuscht und schickte die Aktien in New York nachbörslich 7% in den Keller. Die erste Frage ist nun, weshalb. Und die zweite ist, ob dies eine günstige Gelegenheit darstellen könnte, endlich bei PayPal zum Zug zu kommen...
Die Zahlen zum zweiten Quartal 2019
Werfen wir zuerst einen Blick auf das zweite Quartal. PayPal hat Umsätze von $4,31 Mrd. erzielt und damit die Markterwartungen um - festhalten - $20 Mio. verfehlt. Oder noch nicht mal 0,5%. Im Vergleich mit dem Vorjahresquartal ist dies ein Anstieg von 12%.Beim Gewinn konnte das Unternehmen hingegen glänzen und lag mit den eingespielten $0,69 um satte $0,07 über den Erwartungen; beim um Sonderaufwendungen bereinigten EPS (Non-GAAP) lag man bei $0,86 und damit um $0,03 über Soll.
Das Gesamtzahlungsvolumen stieg im zweiten Quartal um 24% ggü. dem Vorjahr auf nun $172,4 Mrd., während sich die operative Marge auf 16,4% deutlich erhöhte (14,8% im Vorjahr).
PayPal gewann im Saldo 9 Millionen Neukunden hinzu, was einer Steigerung von 17% ggü. dem Vorjahreswert entspricht und am Ende des zweiten Quartals hatte PayPal insgesamt 286 Millionen Kundenkonten, eine Steigerung von 28% ggü. dem Vorjahreszeitraum. Insgesamt verarbeitete das Unternehmen 3 Milliarden Transaktionen; ein Anstieg von 28% ggü. dem Vorjahr und ein 7% ggü. dem Vormonat.
Neben dem Kundenwachstum basiert der Erfolg PayPals auch darauf, den Umsatz und Ertrag je Kunde stetig zu erhöhen. Die Transaktionen je aktivem Konto stiegen in den letzten zwölf Monaten ggü. dem Vorjahreswert um 9% auf 39.
Der Ausblick auf das dritte Quartal
Für das dritte Quartal und folgend für das Gesamtjahr ist PayPal nicht mehr ganz so optimistisch und arbeitet die weltweiten Handelskonflikte und die deutlich sichtbaren Konjunktureintrübungen in seine Prognosen ein.So senkte man die Umsatzprognose für das dritte Quartal auf $4,33 Mrd. bis $4,38 Mrd. und liegt nun unterhalb der Erwartungen von $4,45 Mrd. Beim bereinigten Gewinn je Aktie werden nun $0,69 bis $0,71 erwartet verglichen mit durchschnittlichen Analystenschätzungen von $0,69. Im Vorjahresquartal hatte PayPal hier noch $0,58 erzielt.
Prognose für Gesamtjahr 2019
Bei der Jahresprognose kürzt PayPal die Umsatzerwartung von bisher $17,85 bis $18,1 Mrd. auf $17,6 bis $17,8 Mrd., also im Mittelwert um ganze 1,15%. Aber eben unterhalb die Konsenserwartungen von $17,98 Mrd.Im Gegenzug erhöhte PayPal allerdings den Ausblick für das bereinigte EPS. Hier sollen 2019 statt zuvor $2,94 bis $ 3,01 nun $3,12 bis $3,17 eingefahren werden, toppt also die Konsensschätzungen von $3,12.
Meine Einschätzung
Die Konjunktureintrübungen haben PayPal vorsichtiger werden lassen bei seinen Umsatzerwartungen für 2019. Allerdings in einem sehr geringen Maß, das eher vernachlässigenswert ist und auch als Prognoseunschärfe verstanden werden könnte, denn die Schwankungen des Dollar alleine dürften eine entsprechend große Auswirkungen auf die Zahlen des Unternehmens haben.PayPal (Quelle: wallstreet-online.de) |
Der Wachstumsmotor ist weiterhin Venmo, wo die Monetarisierung noch großen Spielraum hat, und auch der Zahlungstransferdienst Xoom dürfte künftig eine stärkere Rolle spielen, nachdem er vor wenigen Tagen auch in Europa gestartet wurde.
Der grundsätzliche Megatrend hin zum bargeldlosen Bezahlen gewinnt weiter an Fahrt und PayPal profitiert hier führend. Darüber hinaus beteiligt PayPal sich an aufstrebenden Unternehmen, wie dem südamerikanischen Online-Handelsplatz MercadoLibre, wo man kürzlich erst $750 Mio. investiert hatte. MercadoLibres Aktienkurs hat sich seitdem bereits verdoppelt.
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Insofern kann ich den starken Kurseinbruch nicht nachvollziehen und habe für mich die Konsequenz gezogen und meinen Aktienbestand weiter aufzustocken. Gestern hatte der Kurs noch ein neues Allzeithoch markiert und PayPal damit knapp zu meiner größten Depotposition gemacht. Das hat sich durch den Nachkauf jetzt nicht gerade verändert...
Disclaimer
PayPal befindet sich auf meiner Beobachtungsliste und in meinem Depot.
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