Freitag, 23. Dezember 2016

(Zu) starker Gegenwind für BYD trotz Megatrend Elektromobilität?

BYD steht für Build Your Dreams und das Unternehmen ist ein führender Anbieter in einem Megatrend, der Elektromobilität. Die Chinesen elektrifizieren alles, was geht, punkten aber vor allem in der Sparte der Elektro-Busse, wo sie Marktführer sind und über Kooperationen auch in neue Märkte vordringen, wie Brasilien oder China. Bisher rollten bereits mehr als 10.000 Exemplare vom Band und ein Ende ist nicht abzusehen. Im Gegenteil.

Ich hatte vor einiger Zeit BYD hier im Blog näher vorgestellt und auch darauf hingewiesen, dass mit Warren Buffett und Charlie Munger Ankeraktionäre an Bord sind, die nicht auf schnelle Dollars aus sind, sondern auf langfristige Wertzuwächse. Die sind allerdings bereits vor einer ganzen Weile und zu deutlich niedrigeren Kursen eingestiegen.

Damals wies ich schon auf die hohe Abhängigkeit von staatlichen Subventionen hin und an dieser Flanke ziehen dunkle Gewitterwolken auf, die sich zu einem Tsunami auswachsen können. Auch für BYD. Staatliche Subventionen reizen immer zu Misswirtschaft, wir haben das in Deutschland im Bereich der Solarunternehmen selbst erlebt, die sich auf den hohen Staatszuschüssen ausgeruht und dadurch ihre Wettbewerbsfähigkeit verloren haben. Eine Pleitewelle war die Folge, als die Subventionen reduziert wurden. Aber auch Betrug spielt bei Subventionen immer mal wieder eine Rolle und genau darum geht es zurzeit in China. Einige Autohersteller - nicht BYD - haben hohe Subventionen abgegriffen für E-Autos, die niemals verkauft wurden. Einer Analyse von Morgan Stanley zufolge, wurden im ersten Halbjahr 2016 90% aller in der Region Shanghai produzierten E-Hybrid-Fahrzeuge nur auf dem Papier verkauft. Kein Wunder also, dass der Staat hier einen Riegel vorschieben will und es dürfte zu einigen Änderungen kommen. Alleine schon, dass man künftig die Subventionen erst beim realen Verkauf zahlen will und nicht mehr nach Fertigstellung des Wagens, dürfte die Hersteller enorm treffen.

Darüber hinaus werden Subventionen zusammen gestrichen und die Hersteller warten immer länger auf das Geld für bereits bewilligte Subventionen. Gut möglich, dass hier gar kein Geld mehr fließen wird, was das angeht, ist China nicht unbedingt der Hort der Rechtsstaatlichkeit.

 BYD Co. (Quelle: finanzen.net) 
BYD ist längst nicht der einzige Anbieter, der Elektro-Autos am Start hat; momentan gibt es in China bereits fast 100 Modelle zu kaufen und damit rund doppelt so viele wie noch im vergangenen Jahr. Gerade im unteren Preissegment kann BYD nicht mithalten und wird von jungen, aggressiven Anbietern ausgestochen. Und im oberen Preissegment werden die ausländischen Hersteller richtig Gas geben, denn China will ab 2018 Quoten festlegen für ausländische Hersteller. Danach dürfen die müssen sie für acht Prozent ihrer in China abgesetzten Wagen Kreditpunkte sammeln, also Autos mit Elektromotor verkaufen. Denn nur für diese soll es diese Kreditpunkte geben. 2019 soll der geforderte Anteil auf zehn Prozent klettern, 2020 auf zwölf. Gelingt den Herstellern dies nicht, müssten sie ihre Produktion drosseln - oder Kreditpunkte von anderen Autoherstellern kaufen. Reine E-Autohersteller, vor allem lokale chinesische also , würden durch diese Regelung klar bevorzugt, denn sie könnten gegen Geld ihre im Überfluss vorhandenen Kreditpunkte den Amis und Europäern verkaufen. BYD wird hiervon übrigens eher nicht profitieren, denn BYD baut auch herkömmliche Fahrzeuge, braucht also seine Kreditpunkte selbst.

In einem anderen Bereich wäre BYD allerdings massiv betroffen, bei den Elektro-Bussen. Zwar machen die E-Busse nur rund 14% des Geschäfts aus, aber es ist die profitabelste Sparte des Unternehmens, knapp 40% der Gewinne erzielt man hier. Vor allem auch dank der Subventionen. Würden die Pläne umgesetzt, könnten 65% der E-Bus-Subventionen ab nächstem Jahr entfallen. Für BYD wäre dies betriebswirtschaftlich ein echter Nackenschlag.

Ob es wo kommt, ist noch nicht klar. Allerdings zeigt die Diskussion, wie abhängig BYD von Subventionen Chinas ist und dass diese das Businessmodell schnell über den Haufen werfen können. Dabei geht es nicht darum, dass BYD existenziell bedroht wäre, denn man bewegt sich in einem globalen Megatrend und ist hier weiterhin führend mit dabei. Aber es stellt sich aus Anlegersicht die Frage, ob die gegenwärtigen Kurse gerechtfertigt sind, sofern die Gewinne einbrechen. Und hier nehmen die Zweifel stark zu, BYDs Gewinne stehen auf tönernen Füßen und es ist gut möglich, dass es sehr viel länger dauern wird, bis BYD nachhaltig solide Gewinne schreiben kann. Hohe Investitionen hingegen lassen sich nicht aufschieben.

»Ein gutes Unternehmen, zu teuer bezahlt, ist ein schlechtes Investment.«
(Roland Könen)

Unterm Strich hat sich bei BYD das Chance-Risiko-Verhältnis erheblich eingetrübt und bevor nicht die künftige Subventionspolitik Chinas geklärt ist, kann man kaum eine seriöse Bewertung (mehr) vornehmen. Und obwohl ich BYD erst seit April auf dem Zettel habe, folge ich nun dem weisen Ratschlag John Maynard Keynes: "Wenn sich die Fakten ändern, ändere ich meine Meinung". Und die Faktenlage hat sich geändert und trübt die Aussichten für BYD erheblich ein, so dass ich BYD daher von meiner Empfehlungsliste streiche.

16 Kommentare:

  1. Marc Ellerich24.12.16, 15:27

    Hallo Michael,
    ich wünsch Dir ein schönes Weihnachtsfest und nen Guten Rutsch!
    Meine Meinung zu derart rapiden Stimmungsschwankungen bzgl. eines Unternehmens und seiner Aktie hatte ich dir ja anlässlich deines extremen "Turnarounds" bei Novo Nordisk gepostet. Hab persönlich Schwierigkeiten, derartiges unter dem Begriff Value Investing zu subsummieren.
    Wobei ich deine Analyse von BYD und seiner Riskiken gut finde. Fraglich, ob die genannten Aspekte - Abhängigkeit von der Regierung, Wirtschaftgebaren der Chinesen, extreme Konkurrenz - nicht vor einem halben Jahr auch schon existierten.
    Ich vermute, dass das alles jetzt verstärkt wird durch den Faktor Trump, der ja als feindselig gegenüber den neuen, saubereren Energieformen gilt und zudem eine chinafeindliche Wirtschaftspolitik erwarten lässt.
    Ich persönlich werde BYD halten, so wie ich auch Novo weiter halte. Bin der Meinung, die langfristigen Trends sprechen für beide Unternehmen. Ich denke, beide haben etwas mehr Geduld verdient.
    So long, nimm's nicht krumm. Ein schönes Fest, wie gesagt!
    Marc

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    1. Na klar, die Abhängigkeit von staatlichen Subventionen war auch vor 9 Monaten schon vorhanden, habe ich selbst ja als Negativpunkt vermerkt. Was neu ist, ist der groß angelegte Betrug in China bei den Subventionen und die daraus resultierenden massiven Änderungen. Das war so nicht absehbar und genau das führt ja zu meiner Neueinschätzung. Ich sage nicht, dass BYD nicht attraktiv bewertet ist, ich sage nicht, dass BYD nicht in einem Zukunftsmarkt aktiv ist und ich sage auch nicht, dass BYD langfristig sich nicht behaupten werden kann. Ich sage "nur", dass die Veränderungen bei den Subventionen die Ertrags- und Ergebnisseite von BYD empfindlich treffen wird und dass ich nicht einschätzen kann, wie massiv BYD deshalb unter Druck geraten kann/wird. Ich kann ja nicht an einem Investment festhalten, nur weil ich Langfristinvestor bin. Wenn sich meine Einschätzung ändert, weil sich die Rahmenbedingungen grundlegend !() geändert haben, dann muss ich reagieren. Buy&Hold funktioniert nur, wenn man auch Risikomanagement betreibt. Und bei BYD sind die Chancen gesunken und die Risiken massiv angestiegen. Ob sich dies auf den Kurs auswirken wird, habe ich nicht in der Hand. Aber sehr wohl, ob ich BYD in meinem Depot belasse trotz des veränderten Chance-Risiko-Verhältnisses. Und ich habe meine Entscheidung getroffen, ich investiere lieber andernorts. Und da ich zuletzt meine langjährige MBB-Position bei € 40, €50 und bei €62 deutlich ausgebaut hatte, setze ich ja trotzdem weiter auf das Thema Elektromobilität. ;-)

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    2. Marc Ellerich25.12.16, 10:53

      Danke für die interessante Antwort, Michael. Hab schon gemerkt, dass sich unser Investmentansatz hier unterscheidet. Ich setze auf die Wirkung und die Nivellierung von Problematiken und (temporären) Risiken durch die lange Distanz. Aber wohlgemerkt nur bei Unternehmen, die ich aufgrund verschiedener Faktoren (zB auch Megatrend) für aussichtsreich positioniert halte. Will kein zu häufiges Hin und Her, u a auch wegen Kosten, aber auch Selbsdisziplin.
      Du betreibst in deutlich größerem Umfang Riskmanagement. Das kann ja klappen, aber eben auch schiefgehen. Hab mich über deine DAX-Puts ehrlich gewundert. Ich hab dich da anders eingeordnet.
      Mit MBB haste den Vogel hingegen aber mal so richtig abgeschossen, Glückwunsch! Hab mir bei 50 eine (zu) kleine Position reingelegt, weil ich die Aktie für völlig heißgelaufen halte (Trend/Hype hält). Wie siehst du das? Was ham die noch im Kreuz. Hab schon vom Kursziel 85 gelesen, auch das Unternehmen ist ja sehr optimistisch. Aber ist das mittel- und langfristig gerechtfertigt? Aurelius zB ist doch eine ganz andere Gewichtsklasse?
      Schöne Grüße! Marc

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    3. Ich gebe Dir Recht, dass sich so manches Risiko über die Distanz nivelliert. Wenn sich aber entscheidende Rahmenbedingungen ändern, und zwar nicht nur vorübergehend, dann muss man ggf. auch akzeptieren, dass der zuvor entwickelte Investmentcase nicht (mehr) funktioniert. Es kann dann sein, dass es anders genauso gut oder sogar besser funktioniert, es kann aber eben auch das Risiko deutlich zugenommen haben, ohne dass sich zusätzliche neue Chancen bieten. Und wenn ich die erhöhten Risiken ins Verhältnis setze zu den anfallenden Börsenspesen, dann dürfen die eigentlich kein Argument sein. Ich kann das durch den Verkauf frei werdende Geld ja auch woanders gewinnbringend(er) investieren.

      Das mit den DAX-Puts war ein (Selbst-)Versuch und er hat nicht funktioniert. Unterm Strich hat mich das Ganze Geld kostet und mehrere Prozentpunkte meiner Jahresrendite. Ich verbuche das also unter Ausbildungskosten und Lerneffekt.

      Ja, MBB ist durch die mehr als 50-prozentige Kurssteigerung innerhalb weniger Wochen heiß gelaufen, das kurzfristige Kurspotenzial dürfte begrenzt sein. Allerdings verhält es sich hier meiner Ansicht nach genau anders herum als bei BYD. Die MBB-Tochter Aumann AG ist Zulieferer für den Megatrend Elektromobilität und zwar für die Spulen, die jeder E-Motor benötigt. Auch Autos mit Verbrennungsmotoren benötigen immer mehr solcher E-Motoren, weil immer mehr Technik in den Autos steckt. Auch beim Hausbau kommen immer mehr solcher E-Motoren zum Einsatz, weil die starke Dämmung neue Belüftungssysteme erfordert - Klimaanlagen etc. MBB/Aumann kann es egal sein, welcher Hersteller die Nase vorn hat, sie liefern die Schaufeln für die Goldgräber. Das ist ein Game-Changer. Weil Aumann hoch profitabel arbeitet, weil sie voll ausgelastet sind, und sich deshalb die höchstmargigen Aufträge rauspicken kann, weil MBB Geld in die Erweiterung steckt und diese sich recht schnell amortisieren werden eben weil die Nachfrage so groß ist - und ja gerade erst am Anfang steht. Momentan bauen die Autohersteller ja noch ziemlich geringe Stückzahlen von E-Autos, der Boom beginnt ja gerade erst.

      Die Pläne von MBB, die Aumann AG als eigenständige Einheit an die Börse zu bringen, dürfte dem MBB-Kurs weiter Auftrieb verschaffen. Nicht nur, weil dann direkt eine preisliche Messung des MBB-Anteils möglich ist, und Aumann steht ja für 50% der MBB-Umsätze und noch mehr Gewinnanteil. MBB wird zwar die Mehrheit behalten, beim Börsengang kommt jedoch nicht nur frisches Geld für das Wachstum der Aumann AG herein, sondern MBB wird auch eigene Aumann-Aktien abgeben und so innerhalb kürzester Zeit einen enormen Wertzuwachs seiner Beteiligung erfahren. MBB wird ein Vielfaches des Gesamtkaufpreises für Aumann einnehmen und dennoch Mehrheitsaktionär sein und Aumanns Wachstum wird ebenfalls für eine ganze zeit durchfinanziert sein. MBB hat Aumann dann mal gerade 18 Monate im Bestand und am Ende sehr viel mehr Geld in der Tasche und den NAV seines Beteiligungsportfolios trotzdem deutlich gesteigert. Das elektrisiert den MBB-Aktienkurs und wenn nicht gerade ein Börsencrash dazwischenkommt, dürfte das Kursziel von €85 in 2017 durchaus in Reichweite sein. Vielleicht gibt es sogar beim Börsengang der Aumann AG eine bevorrechtigte Zuteilung für MBB-Aktionäre? Das wäre ein zusätzlicher, wenn auch wohl nur kurzfristiger, Kurstreiber für die MBB-Aktien.

      Von der Größe und vom Ansatz her ist Aurelius ziemlich unterschiedlich. MBB übernimmt ja keine klassischen Sanierungsfälle, sondern Unternehmen, die gut funktionieren und Gewinne erwirtschaften. Hier agiert man eher wie die DBAG oder Indus, während Aurelius eher an Bavaria, Blue Cap und Mutares erinnert. Qusi buy-and-build versus buy-and-repair. ;-)

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    4. Marc Ellerich04.01.17, 17:18

      Hallo Michael,
      heute noch mein wegen eines Urlaubs verspäteter Dank für die umfassende, interessante Einschätzung.
      Ein gesundes und erfolgreiches 2017!
      Marc

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  2. Hallo Michael,

    ich gebe Dir Recht: staatliche Einflüsse sind immer schlecht. Ich bin ein großer Fan davon, meine Entscheidungen immer auf Grundlage der vom Unternehmen veröffentlichten Daten und Fakten zu treffen. Gerade bei diesem Unternehmen habe ich jedoch so meine Probleme... Vielleicht kannst Du mir helfen: Wo genau finde ich die von BYD veröffentlichten Jahresabschlüsse, Bilanzen usw.
    Vielen Dank für Deine Hilfe und schöne Weihnachten.

    BG

    FLO

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    1. Das ist wirklich schwierig, da auf der Unternehmens-Website keine Company-Reports aufgeführt sind. Allerdings findet man bei Morningstar einige Berichte, nicht nur in Chinesisch, sondern auch in Englisch.

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  3. Hallo Michael,

    erst mal, falls Du Weihnachten feierst, ein frohes Fest und schoene Feiertage, und alles Gute fuer das neue Jahr lege ich auch schon bei.

    Und vielen Dank fuer diesen Blog! Ich habe soeben meine Kauforder fuer BYD (Kurs 4,80 Euro) gestrichen. Aber eine Frage: woher beziehst Du de Nachrichten ueber die Subventionen in China? Das war neu fuer mich, und das ist ja wirklich essentiell.

    Uebrigens denke ich, dass man BYD weiterhin beobachten sollte. Vielleicht wird sich ja gerade aufgrund dieser Situation in einiger Zeit eine gute Kaufgelegenheit ergeben.

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    1. Ich habe es in den letzten Tagen unterwegs auf dem Iphone in zwei englischen Artikeln gelesen. Das eine war ein Kommentar von Morgan Stanley und das andere ein Zeitungsbericht.

      Wenn sich die Situation klärt, also die neuen Regularien feststehen, dann kann man auf Grundlage dieser neuen Situation auch eine Einschätzung für BYD und die Auswirkungen treffen. Und ggf. sein Kursziel bzw. den fairen Preis bestimmen. Aber momentan eben nicht.

      Das ist hier eine ganz andere Größenordnung als die Veränderungen bei den deutschen EEG-Subventionen, wo es künftig ein Ausschreibungsverfahren geben wird. Das sorgt auch für Unsicherheit, weil noch keiner weiß, wie es sich konkret auswirken wird, aber es sind alle Projektierer gleichermaßen betroffen. Und ihre Kurse leiden dem entsprechend momentan auch alle gleichermaßen unter der Unsicherheit.

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  4. Hallo, das ist ja schon fast kein Zufall mehr. Am Freitag hatte ich meine BYD,s auch gegeben, denn 20% Verlust bei steigenden Börsen, ist für mich kein gutes Zeichen.
    Geld wird bei CISCO investiert, oder Warren Buffett. Danke für ihre Arbeit hier und schöne Feiertage.

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  5. Hallo, erstmal vielen Dank dür diesen Blog und deine sehr interessanten Analysen und Einschätzungen.
    Habe eine Frage zu Ringmetall.
    Am 12.Dez. gibst du Ringmetall eine positive Langfristprognose, aber in deiner Empfehlungsliste befindet sich Ringmetall nur auf Halteposition.
    Vielleicht könntest du das kurz erklären.
    Gruß M.Z.

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    1. Sämtliche Werte auf meiner Empfehlungsliste sind auf mittlere und lange Sicht aussichtsreich. Die wöchentliche Einschätzung in der Empfehlungsliste ist die kurzfristige, die sich auch aufgrund von Kursschwankungen verändern kann. Sinkt ein aussichtsreicher Wert um 10%, kann er z.B. von Halten auf Kaufen hochgestuft werden, weil er wieder zusätzliches Potenzial aufweist, wenn man ihn jetzt kauft. Und steigt ein Kurs deutlich an, kann er sein kurzfristiges Pulver verschossen haben und man sollte vor einem Neueinstieg oder Nachkauf eine Erholung abwarten. So habe ich MBB, die ich als langfristig sehr aussichtsreich einstufte, jetzt auf Halten, weil der Kurs die letzten Wochen geradezu explodiert ist.

      Wenn sich die Aussichten deutlich eintrüben, dann nehme ich ein Unternehmen von der List herunter (inkl. Begründung). "Halten" ist für mich nicht negativ besetzt.

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  6. Hallo Michael,
    wie sieht Deine aktuelle Einschätzung bezüglich BYD aus, nachdem zum Jahreswechsel erstmals die Subventionen gekürzt wurden. Gegend Ende dieser Woche hat die Aktie über 50HKD geschlossen. Bei dem EUR Kurs kann man hingegen noch keine großen Sprünge verzeichnen, was aber auch an der EUR-Stärke zurzeit liegen kann.

    Beste Grüße und vielen Dank für eine Einschätzung vorab.

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    1. Zu BYD habe ich keine aktuelle Einschätzung. Die Subventionskürzung ist ein latentes Problem, dass China die Quote für E-Autos ausländischer (deutscher?) Hersteller nicht bzw. nur moderat einführt, wirkt sich ebenfalls eher negativ aus. Abgesehen von heftigen Pushartikeln aus dem Aktionär sehe ich momentan keinen zwingenden Grund, gerade jetzt zu investieren. Wäre für mich aktuell eine Halteposition, kein klarer Kauf.

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  7. Hallo Michael,

    hast du BYD noch auf dem Schirm oder ist das für dich erledigt, da du die Aktie 2016 von der Beobachtungsliste gestrichen hast.
    Beste Grüsse
    Nils

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    1. BYD habe ich nicht mehr auf dem Radar; ich lese zwar Headlines zu dem Wert, aber mehr nicht. Generell finde ich die Automobilbranche momentan nicht reizvoll; Warren Buffett rät, Branchen im Umbruch zu meiden. Es ist kaum absehbar, welche Technik sich durchsetzt und welcher Hersteller und Zulieferer diese Phase übersteht. Klar ist nur, dass es in absehbarer Zeit zu enormen Verwerfungen kommen wird hinsichtlich Absatz und Gewinnen. Und ob sich die enormen Investitionen später einmal auszahlen, wird sich erst noch herausstellen. Aus meiner Sicht nicht ideal, auf dem Weg nach unten einzusteigen, sondern lieber auf die Erholung warten, wenn sich abzeichnet, wohin der Wind weht und wer dann zu den Gewinnern gehört. Möglich, dass man dann mehr bezahlt beim Einstieg, aber das Risiko ist dann auch signifikant geringer. Und das Chance-Risiko-Verhältnis sollte ja immer passen, wenn man Aktien kauft...

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