Im März gab man dann bekannt, über eine Privatplatzierung im beschleunigten Bookbuildingverfahren seine Anteile abgeben zu wollen und konnte einen Großteil bei institutionellen Anlegern platzieren. Zurück blieb ein Anteil von 18,75%, der weiterhin zur Disposition steht.
Aurelius SE (Quelle: finanzen.net) |
Aurelius befindet sich in meinem Depot und ist eine der ältesten und erfolgreichsten Werte auf meiner Empfehlungsliste. Langfristig orientierte Anleger bleiben investiert und nutzen Kursrücksetzer konsequent zum Aufstocken.
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ERGÄNZUNG VOM 22.09.2016
Soeben meldete Berentzen, Aurelius habe seinen Anteil weiter reduziert und zwar auf nun nur noch 6,26%. Es ist davon auszugehen, dass auch die restlichen Anteile zeitnah über die Börse veräußert werden.
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ERGÄNZUNG VOM 29.09.2016
Seit heute hält Aurelius keine Aktien der Berentzen AG mehr; sämtliche Anteile wurden veräußert, wurde vermeldet.
In einer aktuellen Börsenzeitschrift wird Berentzen als Value-Wert vorgestellt und Aurelius verkauft seine Anteile: wie passt das zusammen?
AntwortenLöschenAurelius hat eine durchschnittliche Haltedauer von etwa 6 Jahren und Berentzen ist schon einiges drüber. Des Weiteren hat man mit Berentzen viele Probleme gehabt und nun läuft der Laden endlich, die Neuausrichtung trägt Früchte. Daher hat Aurelius die Chance genutzt, seinen Anteil zu reduzieren. Das bedeutet im Umkehrschluss nicht, dass Berentzen kein attraktives Investment sein kann (für andere Investoren und/oder Anleger). Aurelius verkauft seine Beteiligungen in der Regel ja nicht dann, wenn sie am Boden liegen und dahinsiechen, sondern wenn man sich erfolgreich entwickelt hat und einen angemessenen Preis für sie erzielen kann.
LöschenGuten Tag Herr Kissig! Sie haben hier eine tolle Seite! Wie sehen Sie einen Einstieg ins Unternehmen Aurelius im Bezug auf den gegenwärtigen Aktienkurs und dem verbundenen Chance/Risiko Verhältnis? Und wie sollte man am besten Beteiligungsunternehmen wie Aurelius und Mutares bewerten? Würde mich über eine ausgebaute Antwort freuen :-)
AntwortenLöschenMoin Pascal,
Löschenderartige Finanzinvestoren/Beteiligungsgesellschaften sind kaum effektiv bewertbar. Die Sum-of-the-Parts-Methode erfordert ja, dass man sich sämtliche Beteiligungen einzeln vornimmt und diese bewertet. Das ist kaum möglich, da man in diese Unternehmen keinen wirklichen Einblick hat, zumal sie bei Aurelius und Mutares ja auch nicht auf Deutschland begrenzt (und daher Abschlüsse ggf. im Bundesanzeiger zu finden sind), sondern europaweit tätig sind.
Auf die Analystenschätzungen zum erwarteten EPS der Folgejahre und damit die KGV-Angaben, kann man sich auch nicht verlassen; jedenfalls nicht in der ersten Jahreshalfte. Denn z.B. bei Aurelius sind diese Schätzungen regelmäßig zu niedrig, denn hier wird extrem konservativ herangegangen und es werden zumeist nur die Erträge aus den Beteiligungen selbst in die Schätzung aufgenommen. Zum Geschäftsmodell gehören aber ja auch Übernahmen und Exits von Beteiligungen und die daraus resultierenden Gewinne machen ja einen Großteil des Jahresergebnisses aus. Die Analysten heben daher im Verlauf des Jahres regelmäßig ihre Schätzungen an, weil durch erfolgte Transaktionen die Erwartungen konkreter werden. Rückwirkend betrachtet waren dann die ausgewiesenen KGVs bei Aurelius zumeist viel zu hoch, 30er-Werte hat man rückwirkend selten. Bei der Vorschau hingegen schon.
Ich schaue also eher auf die Soft-Skills, auf den Track-Record der vorhergehenden Jahre. Und vor allem auf das Management, wie es mit den Aktionären und/oder Kapitalmarkt kommuniziert, wie es mit Erfolgen und Fehleinschätzungen umgeht. Und ob es seine Ankündigungen auch einhält. Verlässlichkeit ist hier ein wichtiges Stichwort.
Des Weiteren lohnt ein Blick auf das Eigenkapital und wie es sich über die Jahre verändert (ggf. adjustiert, wenn es z.B. eine Kapitalerhöhung gab). Ebenso auf die Verschuldung. Denn am Ende ist die Entwicklung des Eigenkapitals und damit der Buchwert je Aktie die entscheidende Stellschraube für mich als Anteilseigner. Da der Buchwert der Beteiligungen bei Aurelius (und Mutares und anderen Unternehmen der Peer-group) regelmäßig stille Reserven aufweist, ist eine NAV-Betrachtung hier hilfreich. Da hier eine eigene Ermittlung, wie oben beschrieben, sehr schwierig ist, kann man sich an den Angaben des Unternehmens orientieren. Zumindest Aurelius gibt halbjährlich diese Zahlen bekannt. Und wichtiger als die absoluten Werte ist die Veränderung ggü. den vorherigen Angaben.Hier kann man erkennen, wo Aurelius selbst Fortschritte bei seinen Beteiligungen sieht und wo Probleme.
Und dann schaut man auf den Aktienkurs und setzt diesen ins Verhältnis zum NAV. Früher war es üblich, dass Industriekonglomerate und/oder Beteiligungsgesellschaften einen deutlichen Abschlag zum Buchwert aufwiesen. Das hat sich geändert, seit die Zinsen so niedrig sind. Inzwischen weisen die meisten Firmen Aufschläge zum NAV auf - und wo dies nicht der Fall ist, lohnt immer ein zweiter Blick, weshalb ein Abschlag vielleicht doch gerechtfertigt sein kann.
Mir ist jedenfalls Aurelius einen deutlichen Aufschlag auf den NAV wert, da das Management einen ganz hervorragenden Track-Record aufweist und im Durchschnitt das eingesetzte (Eigen-)Kapital verneunfacht bei seinen Deals. Deshalb habe ich mich hier eingekauft und bleibe engagiert. Aurelius ist meine größte Position und das nicht nur, weil der Kurs die letzten Jahre so stark angestiegen ist. Aber... ich gebe zu, dass ich ab und zu innerhalb meiner Position "trade", weil der Kurs ziemlich volatil ist und Schwankungsbreiten von 10% nicht selten sind. Also verkauf ich nach starken Anstiegen schon mal einen kleinen Teil meiner Position in der Hoffnung, sie bei einem Rücksetzer wieder aufstocken zu können. Das habe ich über die letzten vier Jahre häufig getan und meistens mit erfreulichem Ergebnis. Eine große Position ist Aurelius aber zu jedem Zeitpunkt in meinem Depot. Auch heute.