Schon seit vielen Jahren steigen die Börsen schier unaufhaltsam immer weiter und das trotz der regelmäßigen "Schwarzen Schwäne", die wie trächtige Säue alle paar Monate durchs Dorf gejagt werden. Ob US-China-Handelskrieg, Brexit, oder die anstehende US-Wahl, bei allen Ereignissen werden kräftige Kursverluste vorhergesagt und markerschütternde Dramen an die Wand geworfen - und wenn es welche gibt, dann fast immer nur für kurze Zeit, bevor die Anleger zurück in den Börsenmarkt strömten. Und das dürfte auch beim aktuellen Angstthema Corona-Virus (dem man nun den erschreckenderen Namen COVID-19 gegeben hat) der Fall sein. Zu alternativlos erscheint der Aktienmarkt angesichts Negativzinsen zu sein.
Nachdem die US-Notenbank FED einige Zeit lang die Zinsen angehoben und es Ende 2018 zu einer heftigen Börsenkorrektur kam, schaltete auch die FED inzwischen wieder in den Geldschwemmemodus um und flutet erneut die Märkte. Die US-Börsen konnten erst vor wenigen Tagen neue Allzeithochs erklimmen, ebenso der DAX, doch diese Kursrekorde werden von immer weniger Aktien getragen, vor allem den US-Technologie-Riesen, während "Old School-Werte" unter der Konjunktureintrübung leiden.
Kurzfristig regiert momentan wieder einmal die Unsicherheit, doch auf mittlere und lange Sicht setzen sich die Hartgesottenen durch, wie André Kostolany die Gegenspieler der Zittrigen nannte, und die Kursrücksetzer bieten den Hartgesottenen durchaus attraktive Chancen, alte und neue...
Erst gestern erreichte der Rückstand der Value-Aktien gegenüber den Wachstumswerten einen neuen Höchststand und dieser bereits seit der Finanzkrise anhaltende Trend hat durchaus seine Berechtigung. Denn diese Tech-Giganten heben unsere bekannte Welt komplett aus den Angeln und revolutionieren immer neue Branchen und Märkte. Stichwort Disruption.
Ihr Manna besteht in den Daten und wer die Daten kontrolliert (und auswerten kann), der gewinnt die Zukunft. Die Umsatzpotenziale sind enorm und die Wachstumsraten ebenso. Und anders als im Jahr 2000, als die Internetblase platzte, schreiben die heutigen Tech-Stars überwiegend Gewinne. Sie sind also nicht auf ständig neue Kapitalerhöhungen angewiesen, um ihr Wachstum stemmen zu können, sondern sie können es aus ihrem Cashflow finanzieren. Ihr Erfolg nährt sich damit selbst. Und macht die Unternehmensbewertung umso schwieriger, denn gemessen an klassischen Bewertungskennziffern, wie dem Kurs-Buchwert-Verhältnis oder dem Kurs-Gewinn-Verhältnis wären diese Unternehmen keinen zweiten Blick wert. Dass sie es trotzdem sind, liegt an der unbändigen, disruptiven Kraft, mit der sie bestehende Branchen aufrollen und unser aller Leben verändern.
Dieser Trend beschleunigt sich und daher sollte man auch als Investor (weiterhin) auf ihn setzen. Unabhängig von der aktuellen Bewertung der jeweiligen Aktien, getreu dem Investmentmotto von Börsenlegende Philip A. Fisher, der den günstigen Preis eines Wertpapiers nicht als entscheidend ansah, wenn ein wirklich hervorragendes Unternehmen mit nachgewiesener Profitabilität und ausgezeichneten Wachstumsaussichten dahinter stünde. Die nachhaltige Entwicklung eines Unternehmens, um sich vor der Konkurrenz zu schützen und ihr voraus zu sein sowie ein integeres Management waren für Fisher die wichtigeren Fakten.
»Den größten Investmenterfolg erzielt, wer durch Glück oder gesunden Menschenverstand gelegentlich ein Unternehmen findet, das seinen Umsatz und seinen Gewinn über die Jahre weit besser steigern kann als die Industrie als Ganzes. Des Weiteren zeigt sich, dass wir, wenn wir glauben, ein solches Unternehmen gefunden zu haben, besser über einen langen Zeitraum investiert bleiben sollten.«
Adobe, Amazon, Alphabet, MasterCard, Microsoft oder VISA sind keine klassischen Value Investments, doch als Quality Investments bleiben sie ein Basisinvestments für jedes Depot und sollten unabhängig von den Kursschwankungen langfristig zu den Gewinnern zählen. Als Unternehmen und als Aktien. Sehr lesenswert zur zunehmenden marktbeherrschenden Stellung dieser Unternehmen ist der - schon ältere - Artikel "Die Dominanz der Giganten", in dem anschaulich beschrieben wird, wie sich die unternehmen ihren ökonomischen Burggraben (Moat) geschaffen haben und weshalb dieser immer breiter wird.
Verlasse dich nicht auf die Prognosen der Analysten
Nun beschäftigen sich die Analysten zwar gerne mit den Wachstumswerten, aber sie haben auch andere Unternehmen auf dem Schirm. Und auch diese präsentieren Zahlen und übertreffen oder verfehlen die Prognosen. Und wenn Analysten ihre Prognosen ändern, bedeutet das für Anleger Fluch und Segen zugleich. Fluch, weil ein prozentual zweistelliger Kurseinbruch in einem Bestandswert eine heftige Vermögensminderung bedeutet, Segen wiederum, weil er für alle noch nicht Investierten außergewöhnlich Chancen bietet. Ich rede vom Stock-Picking, also dem gezielten Auswählen der besten Aktien und das funktioniert auf am besten, wenn die Kurse unverhofft abstürzen und sich (neue) Kaufgelegenheiten bieten.
Natürlich darf man nicht jede Aktie bedingungslos kaufen, nur weil sie eine Gewinnwarnung ausgesprochen hat und ihr Kurs eingebrochen ist. Meistens gibt es ja schwerwiegende Ursachen für die Zielverfehlung und hier muss man schon genau hinsehen, ob es sich um eine günstige Gelegenheit handelt oder nur den Anfang weiter sinkender Kurse.
»Nur weil eine Aktie gefallen ist, heißt das nicht, dass sie nicht noch weiter fallen kann.«
Denn sieht man sich den Kursverlauf von Autoherstellern und Zulieferern an, erkennt man schnell, dass es nicht ein einzelner Ausrutscher war, sondern eine massive Eintrübung im geschäftlichen Umfeld. "Dieselgate" ist nur ein Stichwort, Elektromobilität und Wasserstoffantrieb andere. Und die neuen Schadstoffobergrenzen und der US-Rivale Tesla treiben den deutschen Premiumherstellern die Schweißperlen dutzendweise auf die Stirn. Und trüben auch die Aussichten bei ihren Zulieferern weiter ein, die sich entweder anpassen müssen/können oder aber vom Markt verschwinden werden.
Ich bevorzuge als Ankerinvestments die "Cash Stars", als Unternehmen, die über steigende Cashflows und hohe Cash-Bestände verfügen, mit denen sie ihr operatives Geschäft sowie Forschung und Entwicklung, aber auch Übernahmen stemmen können und darüber hinaus auch noch ihre Aktionäre am Erfolg teilhaben lassen in Form von Dividenden, aber viel mehr noch durch Aktienrückkäufe.
Quartalsberichte sind wenig aussagekräftig
Und dann gibt es einfach mal schlechte Quartale im Geschäftsleben und Unternehmen, die eigentlich hervorragend wirtschaften, müssen schlechte Zahlen präsentieren. Nun sind Quartalszahlen allerdings stichtagsbezogene Daten und da kann die Verschiebung eines Großauftrags um ein paar Tage schon starke Auswirkungen haben, die im Jahresergebnis gar nicht zum Tragen gekommen wären. Und man muss sehen, weshalb die Zahlen schlechter als erwartet ausfallen, ob ein Großkunde dem Unternehmen den Rücken gekehrt hat und nun dauerhaft die Auslastung niedriger ist, oder ob erhöhte Investitionen in künftige Aufträge die Ursache für ein schwaches Quartalsergebnis sind. Daher sollte man Quartalsberichte nicht überbewerten und sich stattdessen auf die jährlichen Geschäftsberichte stützen.
»Große Anlagemöglichkeiten kommen immer dann, wenn hervorragende Unternehmen vorübergehend in schwieriges Fahrwasser geraten und deshalb unterbewertet werden.«(Warren Buffett)
Kommen herausragende Unternehmen kurzfristig ins Straucheln, stellen die daraus resultierenden Kurseinbrüche echte Kaufgelegenheiten dar für Anleger mit mittel- und langfristigem Anlagehorizont. Denn sie können sich in der Panik der anderen günstig mit Aktien eindecken, die man sonst niemals zu diesen niedrigen Kursen einsammeln könnte. So etwas nennt man antizyklisches Investieren und es klingt ganz einfach. Doch in der Praxis fällt es dem meisten Menschen extrem schwer, sich gegen die Meinung der Masse zu stellen und zu kaufen, wenn alle anderen auf den Verkaufsknopf drücken.
»Aktienpreise schwanken stärker als Aktienwerte.«
Nur wer vorbereitet ist, kann Chancen nutzen
Und manche greifen einfach ins fallende Messer, weil sie meinen, dass eine Aktie zu €20 billig ist, nur weil sie vor kurzem noch bei €30 notierte. Das ist natürlich ein kostspieliger Unsinn, denn dies setzt voraus, dass €30 der wahre Wert der Aktie ist und nicht einfach eine Kursübertreibung war. Das kann man aber nicht anhand der Kurse ermitteln, sondern alleine durch die Bewertung des Unternehmens und dem Herunterbrechen des ermittelten Wertes auf eine einzelne Aktie. Also durch das Basiswerkzeug der Value Investoren. Diese fangen auch nicht bei einem Kurseinbruch mit der Analyse eines Unternehmens an, sondern bereits viel früher. Und er mitteln den sog. "fairen Wert" einer Aktie und warten dann, bis der Aktienkurs deutlich unter diesen fairen Wert fällt und schlagen dann zu. Value Investoren machen also ihre Hausaufgaben lange bevor sie sie brauchen!
Gewinnwarnungen sind keine schöne Angelegenheit, aber sie sind auch kein Weltuntergang. Vielmehr bieten sie den guten Investoren bisweilen einmalige Kaufgelegenheiten, um bei Unternehmen zum Zuge zu kommen, die ansonsten nicht unterhalb ihres fairen Wertes notieren würden. Es kommt nur darauf an, bei den richtigen Aktien zuzugreifen, das trennt die Investoren von den Spekulanten, erfolgreiche Anleger von Aktienzockern, die Hartgesottenen von den Zittrigen.
Disclaimer: Habe Adobe, Alphabet, Amazon, MasterCard, Microsoft, VISA auf meiner Beobachtungsliste und/oder in meinem Depot/Wiki.
Hallo Michael,
AntwortenLöschenich habe erst letzte Woche über Warren Buffetts 2007er ETF-Wette gelesen - die Herr Buffett auch gewann. Ich selbst musste auch feststellen, dass meine Fähigkeit Einzelaktien auszuwählen, die sich insgesamt besser entwickeln als meine langweiligen Vanguard ETFs, dann doch eher bescheiden ist. Meine besten Käufe waren bisher Marktbreite ETFs, während stärkeren Kurseinbrüchen, wie z.B. Dez. 2018. Hast du du mal Deine Einzelaktien-Wertentwicklung mit der von ETFs verglichen?
Nein, so einen Vergleich habe ich nicht gemacht. Es gibt auch keinen ETF, der meine Strategie und Depotgewichtung adäquat abbilden würde. Da müsste ich mir dann verschiedene raussuchen und mir hier ein ETF-Depot zusammenbasteln. Im Blick habe ich lediglich zwei Fonds/ETFs: einen Fonds, weil ich einen alten fondsbasierten Rentenvertrag habe (beitragsfrei, aber das Geld steckt in einem Fonds fest) und dann den ETF, den ich über meinen VL-Sparplan bespare. Der hat die letzten sechs Jahren sehr gut abgeschnitten, da er auf die Global Titans 50 setzt, also stärker auf Apple, Microsoft, Alphabet, Amazon und die sind ja besonders gut gelaufen.
LöschenDann gibt es noch zwei Aspekte, die (für mich) gegen ETFs sprechen: 1. ich liebe das Investieren, es ist mehr als nur ein Hobby für mich und daher stellt sich mir die Frage gar nicht. Und 2. die meisten Anleger agieren mit ihren ETFs nicht anders als mit Aktien; sie traden sie andauernd, weil sie ständig auf der Suche nach dem vorgeblich besten ETF sind. Damit verschenken sie genauso Rendite wie mit Aktien, die man ständig tradet. Für die meisten Anleger sind die ETF-Renditen daher nur theoretisch erzielbar und somit auch kein wirklicher Vergleichsmaßstab. Es ist leider zumeist ein großer Unterschied zwischen "mein ETF hat 30% Rendite gemacht letztes Jahr" und "ich habe mit meinem ETF 30% Rendite gemacht letztes Jahr". Den zweiten Satz kriegt man viel seltener zu hören...
Ich liebe das Analysieren von Unternehmen, das Entwickeln eines Investmentcases und das Investieren in Aktien. Dabei bleibe ich, denn das ist, was ich mag. Abbringen würde mich hiervon nur, wenn ich deutlich schlechter abschneiden würde als "der Markt" (also unter 7% p.a.) oder wenn ich gar über längere zeit Verluste damit einfahren würde (sofern der Markt nicht gerade durch eine Baisse kriecht).
Besser kann man es nicht zusammenfassen.
LöschenJa das stimmt, sehr gut beschrieben, es sind diametral unterschiedliche Ansätze, passives versus aktives Investieren. Die Frage ist in der Tat, ob es einem Privatinvestor tatsächlich gelingt den Markt nachhaltig zu schlagen und bei welchem Risikoprofil, ich denke eher nein. Das hindert aber nicht daran die Strategie trotzdem zu fahren, analysieren und investieren macht Spass, man muss Kopfarbeit bewältigen und sich seines eigenen Verstandes bedienen.
AntwortenLöschenIch lese diese Seite mit regem Interesse und spreche Herrn Kissig ein großes Lob dafür aus. Danke.
Es ist ja auch nicht so, dass sich beide Ansätze gegenseitig ausschliessen würden - an kann bequem auch beides durchführen, so lange eine Strategie dahinter steckt, die man konsequent verfolgt.
LöschenHallo Michael,
AntwortenLöschenVisa und Mastercard haben in den letzten Tagen ja ordentlich den Rückwärtsgang eingelegt. Bei welchem Kursstand würdest du denn in Erwägung ziehen, dir weitere Stücke ins Depot zu legen? Und wie ist deine aktuelle Einschätzung zu Wirecard? Die Aktie ist nachwievor in den Fängen der Leerverkäufer, denen die grassierende Angst rund um Corona ordentlich in die Karten spielt. Erwägst du bei Wirecard evtl. auch die Position weiter aufzustocken?
Danke und VG
Bei Wirecard kaufe ich nicht zu, da die Situation noch wie vor unklar ist. Egal, wie die operativen Ergebnisse/Erfolge aussehen, die Unsicherheit über die Vorwürfe der Shortseller bestehen weiterhin und machen das Unternehmen und die Aktie angreifbar.
LöschenBei MasterCard habe ich heute meine Position aufgestockt, obwohl sie bereits meine mit Abstand größte war. Kann sein, dass die Aktie noch weiter fällt, das kann ich nicht vorhersagen, aber ich weiß, dass ich mich als Aktionär dieses Unternehmens pudelwohl fühle. Das ging mir bei €320 so und jetzt bei €280 erst recht.
Ebenfalls aufgestockt habe ich American Tower. Da fällt mir partout nicht ein, wie die vom Corona-Virus allzu negativ beeinträchtigt werden sollten...
MBB ist auch recht weitgefallen. Die Hysterie um den Virus kann ich nicht nachvollziehen. Die echte Influenza kann mehr Schaden anrichten. Selbst bei Tui kann ich nur den Kopf schütteln, auch wenn die Auswirkungen bis jetzt nicht kalkulierbar sind.
LöschenMBB sehe ich schon als betroffen an von der Corona-Krise, da die 38-Prozent-Tochter Aumann ja ein nicht unerhebliches Exposure in China hat, das dürfte momentan direkt leiden; ebenfalls kritisch ist natürlich der aktuelle Einbruch beim Autoabsatz von bis zu 90% in China, das trifft Aumann dann indirekt. Bin mal gespannt, ob und ggf. wann MBB/Aumann hierzu eine Meldung herausgeben. Auch wenn der Markt schon einiges vorwegnimmt, könnte das nochmal für zusätzlichen Druck auf den Kurs sorgen.
LöschenIch stimme Ihnen zu, dass Aumann von der Krise betroffen ist. Aber Aumann ist auch nur ein Teil von MBB und aus der Lage heraus, könnten sich weitere Zukäufe für MBB/Aumann ergeben. Oder ist für sie MBB bereits als Favourit 2020 heraus? Im Moment sind die Folgen schwer abschätzbar. Wenn man das ganze weiter denkt, könnte man hier zu Lande auch ernsthaftes Problem für den Automobilsektor bekommen und die Bundesrepublik in eine tiefere Krise stürzen.
LöschenIch sehe das Problem im Moment eher in der Berichterstattung. In meinen Augen wird man die Pandemie nicht aufhalten können. Die Frage, die sich stellt, wie dramatisch wird sich die gesundheitliche Situation zu spitzen. Die Auswirkungen des Corana-Virus sind eher milder als bei der Influenza. Damit wird sich der Hype in 1-2 Monaten legen. Oder sollten wir lieber alle in Hartmann inverstieren. ;-) 100 ml Sterillium ist jetzt bereits schon ein Mangel in den Apotheken!
Die aktuelle Lage top zusammengefasst! Ich lese deine Beiträge wirklich sehr gern und schätze deine Ansichten wirklich! Die momentane Situation zeigt sehr gut wer ein ruhiger und guter Anleger ist und wer nicht. Alle Panik Verkäufer werden sich nach einiger Zeit ärgern. Aber was sagte Warren Buffet so schön: "Be fearful when others are greedy and greedy when others are fearful." Daran sollte man sich halten und bei Korrekturen einfach die Füße still halten und abwarten.
AntwortenLöschenin einer Woche ist die Sonderprüfung von Wirecard wohl abgeschlossen, dann kann man sich die Sache nochmal genauer ansehen. American Tower und Crown Castle sind mir schon ein bisschen zu teuer aber das kann sich natürlich als Fehler erweisen aber nichts ist spannender als Börse...
AntwortenLöschenVG
JB
Und jetzt, wo kommt das Cash zum Kaufen her? 100% investiert, na toll...Jetzt muss ich ein Wertpapierkredit aufnehmen, um nachzukaufen.
AntwortenLöschenHallo Michael, wie siehst du im oben genannten Kontext den Abverkauf bei Aurelius?? 22 Euro sind ja nun wirklich eine Ansage. Und parallel wird dort kräftig weiter gearbeitet...
AntwortenLöschenMoin JK,
AntwortenLöschenper Ende 2019 dürfte beim NAV noch alles in Ordnung sein für Aurelius. Einen deutlichen Einbruch erwarte ich hier, wenn es um einen neue NAV-Bewertung nach dem 20. Februar geht, denn da werden die Werte ja erheblich abgerutscht sein, wie der gesamte Markt (auch wenn die Aurelius-Beteiligungen ja nicht börsennotiert sind). Was Aurelius in den Büchern hat, hat Federn gelassen, auch operativ fällt es natürlich schwerer, Unternehmen wieder auf Kurs zu bringen, während Corona "wütet". Insofern dürfte 2020 für Aurelius - und andere Beteiligungsgesellschaften - aus dieser Sicht ein schwieriges Jahr werden. Im Gegenzug kann man auf der Einkaufsseite momentan aber wohl günstig(er) zuschlagen und Aurelius hat ja einiges an Geld für Zukäufe. Vom dem tendenziell weniger gebraucht werden dürfte, da Konzerne Randbereiche vermutlich jetzt schneller und preisgünstiger loswerden wollen, als noch vor ein paar Wochen. Da dürften eher Mitgiften fließen als hohe Kaufpreise.
Insgesamt dürfte 2020 für Beteiligungsgesellschaften als ein herausforderndes Jahr werden, das aber den Boden bereitet für künftige hohe Gewinne.
Danke für deine Einschätzung. Vermutlich hast du Recht, bzgl. des Ausblicks für 2020. Mir fiel nur auf, dass sie zuletzt weiter zu- bzw. auch verkauft haben. Ich komme einfach nicht über die 22 Euro hinweg. Das finde ich schon extrem. Allein beim Blick auf die Dividende. Vermutlich nutze ich jetzt aber doch eher den kleinen Abschlag bei Mastercard für einen Kauf. Viel Cash habe ich leider nicht, ich arbeite eher wie du (großteils "All in").
LöschenAnsonsten gefällt mir Adidas aktuell noch. Da fällt mir auf, du bist auf dem Feld "Sport" - auch ein Zukunftsmarkt - gar nicht vertreten!? Hat das einen tieferen Hintergrund?
Ja. Sportartikel und Mode liegen nicht in meinen Circle of Competence. Ich habe hier keine Vorstellung, warum Leute gerade die eine Marke kaufen oder eine andere, das erschließt sich mir nicht. Ich weiß natürlich, weshalb ich selbst mich für das eine oder andere Produkt entscheide, aber ich kann hier keinen validen Investmentcase ableiten, daher suche ich mir andere Branchen.
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